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Kirche in 1Live | 15.11.2014 | floatend Uhr
Toleranz kann man lernen
Sprecherin: "Ob ich an Gott glaube oder nicht, geht keinen was an." So denken wohl die meisten: Glaube ist Privatsache. Aber der Reli-Kurs an einem evangelischen Gymnasium ist mal ganz anders an die Sache rangegangen: Die 18 Jugendlichen haben ihren religiösen Werdegang von der Kindheit bis heute aufgeschrieben und sich gegenseitig von ihrem Glauben erzählt. Am Anfang war das gar nicht so einfach, erzählt Sevim:
O-TON Sevim: also es war schon ein bisschen unangenehm, alles preis zu geben (...) aber wenn man die Reaktion gesehen hat von den Schülern nachdem man das vorgelesen hat, dann hat man doch gemerkt "oh das war ja gar nicht so schlimm" Also die waren alle recht tolerant.
Sprecherin: Und nicht nur das. Robin zum Beispiel findet, dass sich das ganze Klima in der Klasse positiv verändert hat:
O-TON Robin: Man hat so den anderen halt besser kennen gelernt auf jeden Fall durch diesen tiefen Einblick und das hat auch so ne vertrauliche Ebene geschaffen halt und (...) man ist gut miteinander umgegangen und hat auch diskutiert und Meinung ausgetauscht und man hat immer drauf geachtet, dass man ja den anderen respektiert, also seine Meinung respektiert.
Sprecherin: Toleranz kann man also durchaus lernen, meint auch Fadil. Allerdings nur unter einer Voraussetzung:
O-TON Fadil: Um überhaupt tolerant zu sein, muss man sich ja selbst kennen, also seine eigene Religion und ... dann kann man auch gehen und gucken was der andere hat. Weil dann weiß man auch: was hat man gemeinsam.
Sprecherin: Hingucken, zuhören, miteinander reden. Und dann feststellen: „Der Andere ist ja gar nicht so!“ … „Anders als Du denkst“ ist übrigens auch das Motto einer ARD-Themenwoche, die heute startet.
Sprecherin: Alexa Christ
