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Kirche in 1Live | 13.05.2015 | floatend Uhr
Papa-Tag
Wir sitzen am Tresen. 2 erwachsene Männer, 2 Bier. Mein Vater und ich. Auch wenn wir nicht viel reden, genieße ich den Moment. Es fühlt sich vertraut an. Mein Blick wandert vom Bier zu meinen Vater. Er ist einer, der sich nicht geschont hat. Harte Arbeit gehörte immer dazu. Ob auf Station im Krankenhaus oder in seiner Kirchengemeinde - er war immer mit Herzblut dabei. Manchmal habe ich ihn vermisst. Es blieb nicht viel Zeit für die Familie. Trotzdem fühlte ich mich geliebt - meistens. Wenn ich Hilfe brauchte, war er da. Manchmal war ich tief enttäuscht von ihm. Aber er hat nie aufgehört, für unsere Familie zu kämpfen. Deshalb liebe ich ihn!
Der Barkeeper stellt uns ein paar Erdnüsse hin. Was er wohl mit seinem Vater erlebt hat? Und wie es wohl den beiden Mädels neben uns mit ihren Vätern gegangen ist? Ich bin sicher, ich würde sehr unterschiedliche Geschichten hören.
Noch etwas fällt mir ein: Mein Vater hat jeden Tag in der Bibel gelesen. Weil ihn die Geschichte von Jesus und seinem Vater im Himmel fasziniert hat. Es ist die perfekte Vater und Sohn Geschichte. Jesus nannte seinen Vater „Abba“. Klingt wie Papa und meint es auch. Enger und liebevoller geht es nicht.
Diese Liebesgeschichte hat meinen Vater vor allem berührt, weil sie offen ist für ihn und für mich. Mein Vater und ich dürfen Teil dieser perfekten Liebesgeschichte sein. Das hilft mir besser damit leben zu können, was mein Vater mir nicht geben konnte.
Sprecher: Daniel Schneider
