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Kirche in 1Live | 20.04.2020 | floatend Uhr
Scheitern ist menschlich
Neulich habe ich eine Sendung über Fuck-up-nights gehört.
Die
Idee stammt aus Mexiko-City. Da haben sich vor einigen Jahren fünf
Begründer von Start-up-Unternehmen auf eine Bühne gestellt und
haben von ihren Misserfolgen und Pleiten erzählt. Sie bekamen
riesigen Beifall. Inzwischen gab es an über 250 Orten ähnliche
Veranstaltungen.
Wenn ich unter „Scheitern“ im Online-Lexikon nachschlage, lese ich:
„Unter Scheitern versteht man, wenn ein Ziel nicht erreicht wird, wenn also etwas misslingt und nicht den erwünschten, angestrebten Erfolg hat.“ (1)
Ganz
klar negative Bilanz.
Ich spreche selbst auch ungern übers Scheitern und sowieso nur mit ganz wenigen Menschen. Dabei geht es mir dann immer besser. Dann merke ich: Andern geht’s auch so. Und von deren Geschichten vom Scheitern kann ich was lernen. Genauso wie bei der Fuck-up-Night. Und sogar in der Bibel finde ich lauter gescheiterte Existenzen, die später eine wichtige Rolle spielen. Von ihnen wird nicht ohne Grund erzählt: Scheitern ist menschlich. Und ist nicht das Ende.
Scheitern
kann mich sogar weiterbringen: Wenn was schief läuft, kann ich mich
selbst besser kennen lernen. Zum Beispiel, ob ich mein Ziel genau
genug formuliert hab´ oder einfach zu ungeduldig war und schnell
losgespurtet bin.
Scheitern kann nur die Person, die sich etwas traut.
Und die Traute, die brauchen wir in der Gesellschaft.
Egal ob in Start-ups oder in anderen Bereichen.
( 1 ) https://de.wikipedia.org/wiki/Scheitern_(Misserfolg), aufgerufen am 16.03.2020
Sprecherin: Alexa Christ
Redaktion: Petra Schulze