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Kirche in WDR 2 | 05.06.2015 | 05:55 Uhr
Kölle putzmunter
Im Frühling und Frühsommer starten in vielen Orten Aktionen zur Säuberung des Viertels oder des Dorfes. In Köln fordert sogar die Stadt dazu auf und stellt Müllsäcke, Papierzangen und Handschuhe zur Verfügung. Das Motto lautet: „Kölle putzmunter“. An einer Aktion nimmt natürlich auch der Oberbürgermeister pressewirksam teil.
Bei uns ist es der Bürgerverein, der die Säuberungsaktion leitet. Schulkinder und welche aus den Kindergärten machen auch mit. Bei uns nennt sich die Aktion traditionell "Saubermannstag". Sicher kein besonders schönes Wort, aber "Sauberfrautag" wäre ja auch nicht besser. Also belassen wir es bei der Tradition. So weiß auch jeder, worum es geht.
Nach der Arbeit kommt der Grill; für die Kinder gibt es auch Eis. Alles wunderbar, besonders wenn für die fleißig Engagierten auch noch die Sonne scheint.
Ein kleiner Schatten bedeckt das Geschehen jedes Mal, wenn Kritik am Sinn des Ganzen aufkommt.
So war ich mit einer kleinen Gruppe von Kindern unterwegs, um die Burgstraße bei uns in Köln-Vingst zu säubern. Auf einem Handkarren hatten wir einen Sack schon fast ganz gefüllt.
Eine Frau kommt vorbei. Sie sagt zu den Kindern: "Warum macht ihr das, das wird doch, bald wieder dreckig, die Leute schmeißen doch ihren Abfall einfach auf die Straße".
Da sagt ein kleines Mädchen: "Das tue ich für Gott." Was will die Kleine damit sagen?
Bei mir kam es so an: Ich mache jetzt mal nichts für mich. Ich mache etwas Schönes. Ich mach mit, damit es bei uns im Viertel schöner wird. Ich habe Freude daran, mit den andern Kindern etwas gemeinsam zu machen.
Offensichtlich fiel ihr Gott ein, um auszudrücken: Gemeinsam für etwas Schönes arbeiten.
Bestimmt hat sich Gott gefreut, dass er so vorkommt. Vielleicht war es auch ein gutes Wort für die kritische Frau. Jedenfalls ging sie nachdenklich weiter.
Copyright Vorschaubild: Sascha Kohlmann CC BY-SA 2.0 flickr
