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Kirche in WDR 2 | 13.08.2015 | 05:55 Uhr

Kirchenasyl

Wenn meine Kinder fangen spielen, dann hat es die Jüngste besonders schwer. Sie ist noch nicht so schnell wie die anderen und muss sich beim Rennen öfter ausruhen. Dann kommt sie zu mir gelaufen und ruft: „Freio!“ Dann dürfen die anderen sie nicht mehr fangen. Bei mir ist sie in Sicherheit.

Sicherheit suchen auch immer mehr Flüchtlinge. Was meine Kinder im Spiel als „Freio“ bezeichnen, sind dabei zunehmend die Kirchen. Aktuell gewähren katholische, evangelische und freikirchliche Gemeinden in Deutschland rund 460 Menschen Kirchenasyl, davon etwa 125 Kindern. 2013 waren es nur knapp 80 Personen. Diese Zahlen stammen von der „Ökumenischen Bundesarbeitsgemeinschaft Asyl in der Kirche“, die seit 20 Jahren christliche Gemeinden unterstützt, die Kirchenasyl gewähren.

Immer mehr Gemeindemitglieder in Kirchen setzen sich für Schutzsuchende ein und wollen ihre Abschiebung verhindern. Sie fürchten um Leib und Leben der Flüchtlinge. Mit dem Kirchenasyl berufen sie sich auf eine jahrtausendealte Tradition. Schon bei den alten Griechen und im Alten Testament gab es eine Art Heiligtumsasyl. Wer in einen Tempel flüchtete, war vor seinen Verfolgern sicher. Denn er unterstand dem Schutz der Gottheit.

Ich bewundere alle Menschen, die sich heute für Flüchtlinge stark machen. Zumal das Kirchenasyl nicht unumstritten ist. Von staatlicher Seite wird den Gemeinden vorgeworfen, sie setzten sich über bestehende Gesetze hinweg. Über den Rechtsstaat hinaus dürfe es kein gesondertes Kirchenasyl geben. Für Härtefälle gebe es bereits Kommissionen und Regeln.

Aber wer kümmert sich denn darum, dass Fälle von Härtefallkommissionen geprüft werden, dass bestehendes Recht den Betroffenen zugute kommt? In den meisten Fällen von Kirchenasyl wollen Gemeinden verhindern, dass Flüchtlinge in den EU-Drittstaat abgeschoben werden, in dem sie zuerst den Boden der EU betreten haben. Sie halten den deutschen Rechtsstaat für so gut, dass sie ihm die Härtefälle anvertrauen und sich nicht darauf verlassen wollen, dass sich die Länder darum kümmern, die mit der Vielzahl der Flüchtlinge völlig überfordert sind und sie deshalb ohne Prüfung wieder in ihr Heimatland zurückschicken.

Oft finden Kirchenasyle in Deutschland ein gutes Ende. Das ist vor allem den Menschen zu verdanken, die sich für Flüchtlinge in ihrer Gemeinde engagieren. Und ich habe das Gefühl, immer mehr Menschen zeigen, dass sie ein Herz für Flüchtlinge haben – Gott sei Dank.

Copyright Vorschaubild: Public Domain Pixabay

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