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Hörmal | 18.12.2022 | 07:45 Uhr
#weltretten
Naaa? Wie viele Weihnachtsclips haben Sie dies Jahr schon gesehen, geliked, geteilt? Sie wissen schon: Die, die die Supermärkte pünktlich zum Advent abfeuern – und mittlerweile auch Baumärkte und Co., weil sie a) Aufmerksamkeit ziehen wollen auf ein bestimmtes Thema und b) weil sie etwas zu verkaufen haben … klar.
Diese Clips sind meist extrem gut. Tolle Geschichten, tolle Bildführung: Großes Kino im kleinen Clip. Mein Favorit heißt „Der Riss“, von einem Discounter, und da geht es darum, dass unsere Gesellschaft immer mehr auseinander driftet. Reden, das ist, was da hilft. Großes Thema, wie fast immer bei den Clips.
Und klar: ich weiß, dass die Märkte diese großen Themen setzen wegen des Weihnachtsgeschäftes. Aber ich finde ja als Kirchenmann: Weihnachten hat es echt verdient, dass da groß aufgefahren wird. Auch mit großen Themen in großer Werbung. Ich meine: Im Weihnachtsfest sind ja auch ganz große Themen angelegt: Gott wird Mensch / Wer hat Macht? / Die Wissenschaft kommt vor – als die drei Weisen / Ok: Schafzucht ist vielleicht kein großes Thema … aber: Flucht und Vertreibung spielt eine große Rolle. Fremde willkommen heißen. Und ein großes Thema an Weihnachten ist: Rettung.
Und um das Thema geht es auch in dem aktuellen Weihnachtsclip der katholischen Kirche. Richtig gehört: Wir sind zwar kein Super-Markt, sondern eher ein Krisen-Laden, mit dem viele gerade eher nicht so viel zu tun haben wollen. Aber: die katholische Kirche hat sich dieses Jahr zum zweiten Mal an einen Weihnachtsclip gewagt. Letztes Jahr ging‘s um Einsamkeit und Corona. Jetzt geht es um #weltretten. Hui … nicht zu klein gegriffen. Aber der Trick ist: Der Clip zeigt auf ziemlich geniale Weise, wie Weltretten durch viele kleine Aktionen von vielen Menschen zustande kommt. Kann ich jetzt schlecht erklären, wie genau die das zusammenbasteln, aber sie können sich das ja mal angucken, z.B. auf katholisch.de.
Mich hat der Clip vielleicht auch daher besonders getroffen, weil ich eine Szene fast genauso selbst erlebt habe.
Als ich nämlich nach meiner Erstkommunion die Dankeskarten mit dem Fahrrad verteilt habe, da wurde ich auf einer Kreuzung von einem Lastwagen angefahren. Leider haben die Bremsen nicht so gut funktioniert wie in dem Clip. Und ich lag lange im Krankenhaus. Da habe ich schon früh noch mal ganz anders übers Leben nachgedacht als andere in meinem Alter. Und mir war auch klar: ich habe nur überlebt, weil andere sofort geholfen hatten.
Wenn Sie den Clip von #weltretten sehen, können Sie mal mitzählen: wie viele kleine Hilfstaten da zusammen kommen. Das sehen wir viel zu selten, wie viele Menschen hilfsbereit sind. Stattdessen sehen wir zu viel Negatives und ärgern uns über Putin, über Einbrecher, die Klimakleber oder die Klimasünder – suchen Sie sich was aus – Wie wäre es: Mal hinzusehen, wie viele Menschen Tag für Tag durch ihre Hilfsbereitschaft kleine Wunder vollbringen. Und sei es durch eine Spende.
Gleich startet das WDR 2 Weihnachtswunder mit den 4 Moderatoren im Glashaus in Dortmund. Und bei dem Spendenmarathon zählt jeder Schein, jeder Betrag, dass WDR2 ein paar Weihnachtswunder mehr vollbringt, zusammen mit der „Aktion Deutschland hilft“. Die Welt wird durch sowas besser. Glauben sie mir. Ich hab gestern schon gespendet und weil zu jeder Spende ja auch nen Liedwunsch möglich ist wünsche ich…na was wohl? „Welt retten“ von Tim Bendzko.
