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Choralandacht | 09.12.2017 | 07:50 Uhr

DIESER BEITRAG ENTHÄLT MUSIK, DAHER FINDEN SIE HIER AUS RECHTLICHEN GRÜNDEN KEIN AUDIO.

Er weckt mich alle Morgen (eg 452)

Autorin:

Guten Morgen!

Heute ist es wieder passiert!

Das Wunder.

Ich bin aufgewacht nach der Nacht, ich wurde geweckt.

Erst lag ich da - und dann hat es mich hochgezogen und ich habe mich weit ausgestreckt.

Ein neuer Morgen, ein neuer Tag und ich bin dabei.

Dass ich aufwache ist schon schöner als jeder Traum,

aber dass ich dann auch noch aufstehe – nicht selbstverständlich.

Nicht mein Entscheidung, nicht mein Wille, sondern Gottes Wunder.

Musik I 57, Track 1

Sprecher (Overvoice):

1. Er weckt mich alle Morgen;

er weckt mir selbst das Ohr.

Gott hält sich nicht verborgen,

führt mir den Tag empor,

daß ich mit seinem Worte

begrüß' das neue Licht.

Schon an der Dämmerung Pforte

ist er mir nah und spricht.

Autorin:

Gott spricht und das Leben beginnt, am Anfang und jeden Tag neu.

Sprecher:

Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.

2 Und die Erde war wüst und leer, und es war finster auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte auf dem Wasser.

3 Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht.

4 Und Gott sah, dass das Licht gut war. Da schied Gott das Licht von der Finsternis

5 und nannte das Licht Tag und die Finsternis Nacht. Da ward aus Abend und Morgen der erste Tag. (1. Mose 1, 1-5)

Autorin:

So wie der erste Tag in der Bibel Abend und Morgen braucht, so gehören Finsternis und Licht zu jedem Leben. Alles hat zwei Seiten, zwei Zeiten. Tod und Geburt, Schmerz und Glück, Trennung und Liebe. Aber das Erste was Gott spricht, ist: Es werde Licht.

Musik I, 57, Track 1

Sprecher (overvoice):

2. Er spricht wie an dem Tage,

da er die Welt erschuf.

Da schweigen Angst und Klage;

nichts gilt mehr als sein Ruf!

Das Wort der ewigen Treue,

die Gott uns Menschen schwört,

erfahre ich aufs neue

so wie ein Jünger hört.

Autorin:

Über die ewige Treue Gottes schreibt Michael Greßler, Pfarrer in Camburg –Leislau:

Sprecher:

Daß wir am Abend einschlafen

und morgens den Tag beginnen,

wenn möglich mit ein wenig Glück

und lieben Menschen –

das ist schon eine ganze Menge.

»Da ward aus Abend und Morgen der erste Tag.«

Und der zweite. Und viele.

»Und siehe, es war sehr gut.«

Musik Instrumental II (Orgel)

Autorin:

Wenn Gott spricht, es werde Licht und neues Leben macht, dann schweigt die Finsternis. Viele Menschen wissen, was das für ein Wunder ist. Weil für sie so mancher Morgen dunkel bleibt. Nicht nur im Herbst und Winter, im Dezember. Sondern auch weil das Leben manchmal finster und wüst ist – und leer. Finster wie die Diagnose bei der Vorsorgeuntersuchung, wüst wie das viel zu routinierte Arbeitsleben und leer wie das Bett neben einem. So mancher hat Angst, so manche hat Grund zu klagen, dann bleiben sie finster, die Tage, Morgende, Mittage, Abende, Nächte.

Musik Instrumental II (Orgel)

Sprecher:

Gott der HERR hat mir eine Zunge gegeben, wie sie Jünger haben, dass ich wisse, mit den Müden zu rechter Zeit zu reden. Alle Morgen weckt er mir das Ohr, dass ich höre, wie Jünger hören. (Jesaja 50, 4)

Autorin:

So steht es im Buch des Propheten Jesaja. Davon reden, dass es wieder hell wird und gut, zu denen, die morgens immernoch müde sind, das ist die Aufgabe von Christen und Christinnen. Zur rechten Zeit reden heißt oft erstmal richtig zuhören. Was ist denn wirklich das Schlimmste an der Krebsdiagnose der Freundin? Ihre Angst um das eigene Leben? Oder das ihrer kleinen Kinder? Oder die Angst vor den Schmerzen? Wer richtig hinhört, kann zur rechten Zeit davon reden, wo Hilfe, Kraft und Liebe sind selbst in der Finsternis. Und darauf kommt es bei den Müden an. Dass jemand anderes ganz wach ist, ganz Ohr für sie, damit sie so wieder auf sich selbst hören und so ihre eigene Hilfe, ihre Kraft und Liebe wiederfinden. Und damit womöglich auch Gott. So neu zu hören ist wie neu zu erwachen, ist wie ein neuer Tag. Ein Wunder Gottes.

Musik I 57 Track 1

Sprecher (overvoice):

3. Er will, daß ich mich füge.

Ich gehe nicht zurück.

Hab' nur in ihm Genüge,

in seinem Wort mein Glück.

Ich werde nicht zuschanden,

wenn ich nur ihn vernehm.

Gott löst mich aus den Banden.

Gott macht mich ihm genehm.

Autorin:

Ich gehe nicht zurück hinter das, was ich von Gott erfahren habe. Egal wie finster es ist, will ich weiter das Licht des neuen Morgens erwarten. Das ist schwer in der Krise, das schaffe ich nicht allein ist meine Erfahrung. Und sich der Finsternis fügen so lange sie da ist - ich kann das zuerst meist nicht ohne Klage und Angst. Und doch, nach der ersten Rebellion lasse ich mich zum Glück von anderen und Jochen Klepper daran erinnern, dass die Finsternis das ist, woraus Gott etwas Neues macht. Dass die Finsternis keine Strafte Gottes ist, sondern die Zeit, in der Gott zur Welt kommt und sie erhellt.

Musik I 57, Track 1

Sprecher (overvoice):

4. Er ist mir täglich nahe

und spricht mich selbst gerecht.

Was ich von ihm empfahe,

gibt sonst kein Herr dem Knecht.

Wie wohl hat's hier der Sklave –

der Herr hält sich bereit,

daß er ihn aus dem Schlafe

zu seinem Dienst geleit'!

Autorin:

Diese Worte schrieb Jochen Klepper in der Osterzeit im Jahr 1938. Als Rudolf Zöbeley drei Jahre später seine Zeilen so hell und fröhlich vertonte, wie wir sie heute in unseren Gottesdiensten singen, traf er damit die Stimmung von Jochen Klepper. Doch nur ein Jahr später ließ der Vernichtungswille der Nazis Jochen Klepper mit seiner jüdischen Ehefrau und seiner Tochter kein Licht mehr sehen. Diesen Montag jährt sich ihr Todestag zum 75. Mal. Die Familie hat ihn selbst gewählt, als ihre Morgende gar nicht mehr hell wurden. Als sie niemand aus den Banden der Nazis befreien konnte. Wie mag es Jochen Klepper ergangen sein? Wie hat er wohl in dieser Bedrängnis seine eigenen Worte gelesen: „Da schweigen Angst und Klage“ oder „ich werde nicht zuschanden, wenn ich nur ihn vernehm.“ Wir wissen es nicht. Nur dies: Er beendete seine Tage. Er wollt keine Tage ohne seine Frau und Tochter.

Manche hoffen, dass auf diese Weise hell wird, was vorher nur finster, wüst und leer war. Der Tod als Licht. In größter Finsternis Gottes letztes Wunder- sterben, um aufzuerstehen.

Musik I, 57, Track 1

Sprecher (overvoice):

5. Er will mich früh umhüllen

mit seinem Wort und Licht,

verheißen und erfüllen,

damit mir nichts gebricht;

will vollen Lohn mir zahlen,

fragt nicht, ob ich versag'.

Sein Wort will helle strahlen,

wie dunkel auch der Tag!

Autorin:

„Ich bin das Licht der Welt“, hat Jesus gesagt. „Wer mir nachfolgt wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern das Licht des Lebens haben.“ ( Joh 8, 12) Um uns daran zu erinnern, zünden Christen Kerzen an. Im Gottesdienst, am Ostermorgen, bei Taufen, in diesen Tagen am Adventszkranz.

Weil wir hoffen, dass Gott seinen Willen erfüllt. Egal, was wir aus unseren Morgenden gemacht haben.

Weil wir hoffen, dass das Licht stärker ist als die Finsternis.

Weil wir hoffen, dass am Ende wie am Anfang ein Wunder passiert.

Musik II (Orgel)

Musik I :

CD-Titel: Büro-Archiv-Nr. 57

WDR Archiv 5112920 111

Track-Titel:Er weckt mich alle Morgen

Track-Nr.01

Text:Jochen Klepper

Melodie:Rudolf Zöbeley

Chor:Kleine Kantorei des christlichen Sängerbundes

Leitung:Horst Krüger

Label:Verlag Singende Gemeinde

LC-Nr.:00064

Verlag:Verlag Singende Gemeinde

Musik II:

CD-Titel: Büro-Archiv-Nr. 07

Track-Titel:Er weckt mich alle Morgen

Track-Nr.09

Text:Jochen Klepper

Melodie:Rudolf Zöbeley

Chor:Albert Behrends (Orgel)

Leitung:

Label:Edition Chrismon

LC-Nr.:16005

Verlag:Hansisches Druck- und Verlagshaus Hamburg

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