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Choralandacht | 10.04.2021 | 07:50 Uhr

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Christ ist erstanden (eg 99)

Autorin: Christ ist erstanden – er ist wahrhaftig auferstanden. Mit diesem Ostergruß begrüße ich Sie heute Morgen. Klar, Ostern ist schon fast wieder eine Woche vorbei. Aber ich denke, dass dieses Fest bei vielen noch präsent ist. Selbst, wenn sie es nicht so mit der Familie und Freunden feiern konnten wie gewohnt. Lassen Sie uns ruhig heute Morgen noch einmal an Ostern erinnern. Und zwar mit einem wahren Osterhit. Und wenn Sie möchten, summen oder singen Sie in ihren eigenen vier Wänden einfach mit.


Musik 1 BüroArchiv130A-Track07-Christ-ist-erstanden; Orgel

Titel: Christ ist erstanden; Album: Singt, singt dem Herren neue Lieder. Orgelbegleitsätze zu 60 Melodien aus dem EG; Kantor i.R. Carl-Gustav Naumann und Prof. Helmut Gleim, KMD Jürgen Irmscher, Herausgeber: Evangelische Kirche Sachsen in Zusammenarbeit mit der Arbeitsstelle für kirchliche Dienste (AKD), Label: METRIX Media GmbH Halle, LC:


Autorin: Manche haben die Melodie vermutlich längst erkannt. Genau. Es ist das Lied: Christ ist erstanden. Ein sehr altes, ein fast schon liturgisches Lied. In Ostergottesdiensten hat es einen festen Platz. Es klingt wie eine Melodie aus dem Mittelalter. Dieses Lied gilt als das älteste überhaupt erhaltene deutsche Kirchenlied. Schon Martin Luther hat gesagt:


Sprecher: „Aller Lieder singt man sich mit der Zeit müde, aber das ‚Christ ist erstanden‘ muss man alle Jahr wieder singen.“


Autorin: Warum? Weil es eine eingängige, leicht zu singenden Melodie hat. Und weil es eine gewaltige Aussage hat. Mit diesem Lied und seinem unglaublichen Zeugnis kommt die Osterbotschaft zu den Menschen.


Musik 2 (Choral, Strophe 1)

Titel: Christ ist erstanden; Text: unbekannt (Bayern/Österreich, 12. Jh); Komposition: unbekannt (Salzburg 1160/Wittenberg 1529); Album: Erschienen ist der herrlich Tag; Interpret: Wilhelmhavener Vokalensemble; Leitung: Ralf Popken; Verlag: Hansisches Druck- und Verlagshaus GmbH Hambrug; Label: edition chrismon; LC: 16005.


Sprecherin (overvoice)

Christ ist erstanden
von der Marter alle.
Des solln wir alle froh sein;
Christ will unser Trost sein.
Kyrieleis.

Autorin: Schon der erste Vers dieses Osterliedes erklärt einen Grund, warum wir Ostern überhaupt feiern: Christ ist erstanden von der Marter alle. Marter steht hier für das, was Jesus Christus erlitten hat. Womöglich geht es nicht nur um die Schmerzen, das Leiden und das qualvolle Sterben am Kreuz. Ich denke auch an das Leiden im Leben Jesu insgesamt. Alles, was er durchlitten hat. In seiner Zeit ist er der ewige Außenseiter, er gilt zwar als Gelehrter, als Rabbi, aber von den übrigen Geistlichen wird er angefeindet und gemobbt. Gleich nach seiner Antrittspredigt in Nazareth verjagen sie ihn. Mit seinen Freunden muss er oft dieselben ermüdenden Diskussionen führen, weil sie ihm nicht glauben. Oft ist er am Rande eines Burnouts, weil er über seine Kräfte arbeitet und sich um andere Menschen kümmert. Ewig wird er verfolgt von Hilfesuchenden, die von ihm geheilt werden wollten. Er predigt auf vollen Plätzen und vor großen Mengen, auch das ist kräftezehrend. Manchmal zieht er sich zurück, um allein zu sein. Zum Schluss verrät ihn einer seiner besten Freunde.


Christ ist erstanden von der Marter alle. Mit anderen Worten: Jesus Christus hat alles Leid überwunden, besiegt, hinter sich gelassen. Alles Leid, mit dem auch wir uns Tag für Tag rumquälen. Für mich ist das eine Botschaft, die Mut macht. Denn sie bedeutet: Von dem, was schwer ist, muss ich mich nicht bestimmen lassen.


Sprecher:
Christ ist erstanden von der Marter alle.
Des solln wir alle froh sein; Christ will unser Trost sein.
Kyrieleis.

Autorin: Christ ist erstanden und hat das Leid überwunden. Die Schmerzen, das Leiden und Sterben am Kreuz, aber auch das Leiden des Lebens, mit dem auch wir Tag für Tag zu tun haben. Das empfinde ich als eine wunderbare und tröstliche Botschaft. Denn ich spüre: Jesus kennt mein Leid und stellt sich an meine Seite. Er ist da, er hört mir zu, er weiß, wie es um mich steht.

Und – er hat den Tod überwunden. Zwar ist körperlich gesehen der Tod das Ende des Lebens. Und wie oft sind Angehörige und Freunde dankbar dafür, dass der Verstorbene nicht mehr leiden muss. In Jesu Leben waren seine Gegner froh, dass er gestorben war. Sie waren ihn los, er war tot und konnte ihnen keine Schwierigkeiten mehr machen. Aber dabei ist es nicht geblieben. Im Glaubensbekenntnis wird es so gesagt: Jesus ist „gekreuzigt, gestorben und begraben. Hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten.“

In vielen biblischen Texten wird es erzählt. Er ist auferstanden. Er hat den Tod überwunden.


Musik 1 (Orgel)


Autorin: Als ich mich auf mein Examen vorbereitet habe, hatte das Bild vom Isenheimer Altar auf meinem Schreibtisch. Der auferstandene Jesus. Er schaut mich lächelnd, liebevoll und selbstbewusst an, trägt ein leuchtend rotes Gewand, zeigt mir seine Male an den Händen und schwebt mit einer unbeschreiblichen Leichtigkeit über dem Boden. Sein Gesicht und seine Körperhaltung zeigen: Ich habe es hinter mir. Ich habe das Leid hinter mir gelassen, ich habe den Tod überwunden. Sein Gesicht und seine Körperhaltung drücken aber auch aus, dass er etwas erfahren hat, das vor ihm und nach ihm kein Mensch erlebt hat.

Wie gesagt: Als ich mich auf das Examen vorbereitet habe, fiel mein Blick immer wieder auf dieses Bild. Da war der Stress, die Angst, dass ich es nicht schaffe, dass ich zu viele Lücken habe, dass genau das Nichtwissen dann abgefragt wird. Ich hatte Angst, dass ich durchs Examen rassel. Ein Blick auf das Bild mit dem auferstandenen Jesus hat mich beruhigt und mir meine Ängste genommen. Denn mir war klar: Der hat ganz anderes und viel mehr durchgemacht. Ängste und Sorgen brauchen mich nicht zu bestimmen. Im Gegenteil: Ich habe Vertrauen. Ich glaube, dass Gott mich sieht und schätzt und liebt – ganz gleich, was kommt und was ich selber schaffe.


Musik 2 (Choral, Strophe 2)


Sprecherin (overvoice)

Wär er nicht erstanden,
so wär die Welt vergangen.
Seit dass er erstanden ist,
so loben wir den Vater Jesu Christ.
Kyrieleis.

Autorin: Die zweite Strophe dieses Liedes gibt noch eine weitere Osterbotschaft: Durch die Auferstehung Jesu ist die Welt gerettet. Wie kann das sein?

Ich kann das nicht ohne den Tod Jesu am Kreuz verstehen. Ich glaube, Jesus hat stellvertretend für alle Menschen die Schuld der Welt auf sich genommen. Er hat quasi alle Strafzettel unseres Lebens bezahlt. Denn wer ist ohne Schuld, fragt Jesus einmal die Menschen um ihn herum. Für all das, was ich in meinem Leben falsch gemacht habe, wenn ich etwa anderen Menschen nicht gerecht geworden bin, lieblos mit ihnen umgegangen bin, für all das ist Jesus gestorben. Er nimmt das stellvertretend auf sich.

Die Bibel weist aber noch auf etwas anderes hin:


Sprecher: Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.














Autorin: Durch das Leben und Sterben Jesu schlägt Gott eine Brücke zu den Menschen. Und es geht weiter: Die Auferstehung ist das Tor zum ewigen Leben. Die Auferstehung Jesu zeigt: Mit dem Tod ist nicht alles zuende. Es geht weiter, es gibt ein Leben nach dem Tod, ein ewiges Leben, das Gott uns schenkt. Das ist ein dreifaches Halleluja wert, oder?


Musik 2 (Choral, Strophe 3)


Sprecherin (overvoice)

Halleluja,
Halleluja,
Halleluja.
Des solln wir alle froh sein;

Christ will unser Trost sein.
Kyrieleis.


Autorin: Das Lied klingt aus mit einem dreifachen Halleluja. Dem Halleluja aus dem Ostergottesdienst. Und es klingt aus in einem heiteren Dur-Klang. Auch in der Musik wird damit ein Zeichen der Hoffnung und des Trostes gesetzt: Christ ist erstanden, die Welt ist gerettet, wir sollen uns freuen und jubeln.



Redaktion: Landespfarrer Dr. Titus Reinmuth

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