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Kirche in 1Live | 27.01.2020 | floatend Uhr
Der wahre Horror
Es ist unerträglich! So empfand der Regisseur Alfred Hitchcock, als er 1945 die ersten Bilder aus den befreiten KZs im Schneideraum in London sah.
Der Meister der Spannung sollte Aufnahmen zu einer Dokumentation schneiden, die gerade alliierte Kamerateams in den befreiten Konzentrationslagern gedreht hatten.
Der Regisseur sah große Leichenberge, tausende verwesende menschliche Körper über das Lagergelände verteilt. Baracken, bis unter die Decke überfüllt mit Gefangenen, halbverhungert, gequält und sterbenskrank.
Obwohl der Brite damals bereits als ein Meister des Horrors galt, verschlugen ihm diese Bilder die Sprache. Alfred Hitchcock arbeitete etwa einen Monat an der Doku mit. Danach floh er aus dem britischen Studio bis nach Hollywood und igelte sich ein. Er betrat tagelang kein Studio mehr. Die Bilder des Grauens gingen ihm sein Leben lang nicht mehr aus dem Kopf. Und ich möchte diesen grauenhaften Teil unserer Geschichte auch nie vergessen.
Heute vor 75 Jahren befreite die sowjetische Rote Armee die verbliebenden ca. 7500 Gefangenen des Vernichtungslager KZ-Auschwitz-Birkenau. Der 27. Januar wurde zum nationalen wie internationalen Gedenktag, um an die Opfer des Nationalsozialismus zu denken.
Sprecher: Daniel Schneider
Redaktion: Daniel Schneider
Quelle: https://www.welt.de/geschichte/zweiter-weltkrieg/article123688567/Hitchcocks-verschollene-KZ-Doku-wird-rekonstruiert.html
