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Kirche in WDR 5 | 19.06.2021 | 07:55 Uhr

Geistesgegenwart

Guten Morgen,

Immer wenn ich einen Vogelschwarm am Himmel sehe, denke ich mir, es muss da etwas geben, das diese einzelnen Vögel bewegt, ohne dass es einen Leitvogel gibt. So, stelle ich mir vor, muss es damals am Pfingstfest in Jerusalem auch gewesen sein. Die heilige Geistkraft Gottes als eine Art Schwarmintelligenz. Alle Menschen werden erfasst von der Geistkraft Gottes. Und das Ergebnis ist gut. Verständnis trotz unterschiedlicher Sprachen und Sprachfähigkeiten. Energie, die aus der Lähmung befreit. Begeisterung, die wie ein Lauffeuer wirkt. Und wie Wind, der die Menschen damals trägt, so wie die Luft die Vögel.

Gleich in den ersten Zeilen der Bibel lese ich von Gottes Geist.


Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Und die Erde war wüst und leer, und Finsternis lag auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte über dem Wasser.


Wenn ich diese Worte höre, geistert sofort ein Bild durch meinen Kopf, das Bild von einem Gespenst. Und dieses Gespenst ist natürlich männlich. Jedenfalls in der deutschen Übersetzung. Der ursprüngliche jahrtausendealte Text ist in Hebräisch geschrieben. Da heißt Geist ‚Ruach‘ – und dieses Wort ist ursprünglich weiblich. Es kann aber auch als männliches Wort benutzt werden (1). Gottes Geist betreffend waren die Menschen damals also wohl noch nicht ganz so genau festgelegt, denke ich mir mit großer Freude. Nicht in ihren Worten und nicht ihren Vorstellungen.


Lebenskraft und Energie also verdanken wir Gottes Geist. ‚Holy spirit‘ im Englischen. In Taizé habe ich einmal an einer Bibelarbeit auf Englisch teilgenommen. Holy Spirit - wenn das ausgesprochen wurde, konnte ich die Kraft und die Bewegung hören und förmlich spüren, die in diesem Wort ‚spirit‘ mit unterwegs war. Denn an der Sprache erkennt man, wes Geistes Kind wir sind.


Was mich begeistert, gibt mir Kraft. Aus Angst werden neuer Schwung und neue Energie, Geistesgegenwart und Geisteskraft. Spott kann mir dann nichts anhaben, Unverständnis nicht, und auch alles Lähmende ist wie weggeblasen. Das motiviert mich, immer wieder um Gottes Geist zu bitten.


Gottes Geistkraft bewegt die Menschen aber nicht ziellos hin und her, lässt sie nicht nur schwärmen und begeisterte Kapriolen schlagen, sondern alles hat Sinn und Verstand, lässt gute Ordnungen entstehen, führt zu einem Ziel, an dem es sich gut leben lässt. Und ermöglicht unterwegs Rast und Ruhe, so wie bei den Zugvögeln, die sich zweimal im Jahr auf den Weg machen.


Aus Leverkusen verabschiedet sich Schulpfarrerin Gerlinde Anders.



(1) Vgl. Gesenius, Wilhelm, Hebräisches und Aramäisches Handwörterbuch über das Alte Testament, Berlin, Springer, 17. Auflage, 1962.




Redaktion: Landespfarrerin Petra Schulze


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