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Kirche in WDR 5 | 02.09.2020 | 06:55 Uhr

Pax intrantibus

Vor Jahren habe ich die Keimzelle des benediktinischen Ordenslebens besucht, das Kloster auf dem Monte Cassino in Italien. Über dem Eingangsbogen empfängt die Gäste seit Jahrhunderten der folgende Wunsch „Pax intrantibus“: Friede denen, die hier eintreten.

Es ist dieser Friedens-Wunsch, der den Kern der benediktinischen Gastfreundschaft ausmacht. Seit Gründung des Ordens waren die Klöster ein Refugium des Friedens in unruhigen Zeiten. Und die Gastfreundschaft der Benediktiner galt jedem, der anklopfte – ob reich ob arm. Das ist noch heute so. Die benediktinische Gastfreundschaft ist sprichwörtlich. Und der Wunsch: Friede denen, die hier eintreten – er findet sich häufig auch noch mit einer Ergänzung: Salus exeuntibus – Heil denen, die herausgehen.

Gastfreundschaft und eine gute Erfahrung – das kommt mir heute in den Sinn, weil in
Paderborn, wo ich lebe, heute das große Gäste- und Tagungshaus des Erzbistums endlich wiederöffnet wird. Natürlich findet die Feier heute unter Corona-Bedingungen statt, also in wirklich bewegten Zeiten. Umso wichtiger scheint mir, dass die Kirche Orte der Gastfreundschaft bereitet und offen hält. Und das will das Liborianum sein: Ein Ort der Gastfreundschaft. Benannt ist es nach dem Patron des Erzbistums Paderborn, dem Heiligen Liborius.

Für mich verbinden sich mit diesem Haus viele Erinnerungen. In meiner Zeit als Fortbildungsverantwortlicher für die Priester des Erzbistums habe ich dort sehr viele Veranstaltungen durchgeführt. Über Jahre haben dort alle großen Konferenzen des Bistums stattgefunden und nicht zuletzt habe ich im Gewölbekeller dieses Hauses meinen 45. Geburtstag gefeiert. Sie merken, mir liegt etwas an diesem Haus. Und dass es einst ein Kloster war und bis heute mit seinem Kreuzgang eine kleine Oase des Friedens mitten in der Innenstadt von Paderborn, das sei hier nur erwähnt – davon können Sie sich gerne einmal ein Bild machen bei einem Besuch vor Ort.

Wenn das Liborianum nun heute wieder seiner Bestimmung überführt wird, dann hat es einen enormen Umbauprozess hinter sich. Was aber bleibt, ist sein Auftrag, nämlich unterschiedlichen Menschen für ihren Aufenthalt in Paderborn einen möglichst optimalen Rahmen zu bieten. Die Besucher sollen sich wohlfühlen. Sie sollen spüren, hier willkommen und gern gesehen zu sein. Alles, was im Liborianum angeboten und durchgeführt wird, soll diesem Ziel dienen. Und damit stellt sich das Liborianum in die Tradition der Gastfreundschaft, wie sie auch die Benediktiner pflegen: Menschen willkommen heißen und ihnen das Gefühl vermitteln, gern gesehen zu sein. Das ist für mich eine der wichtigsten Aufgaben von uns Christen, dass wir das ausstrahlen und glaubwürdig verkörpern. Ich bin davon überzeugt, dass Gott uns Menschen genauso gegenüber tritt. Christliche Gastfreundschaft und Willkommenskultur verkörpern die Freude Gottes, Menschen bei sich willkommen zu heißen. Genau das empfinde ich immer, wenn ich in Benediktinerklöster komme wie damals auf dem Monte Cassino: Pax Intrantibus. „Friede denen, die hier eintreten.“: Es wäre schön, wenn dieses Motto spürbar wäre beim Eintritt einer Kirche und gerade auch bei einem Gästehaus wie dem Liborianum hier in Paderborn.

Die Idee, aber vor allem die Praxis der Gastfreundschaft ist wirklich zentral für den christlichen Glauben. Warum? Weil diese Gastfreundschaft damit rechnet, dass Christus selbst einem im Besucher begegnen kann. Und das gerade auch in demjenigen, von dem ich es nicht erwarte. So wie es Jesus im Matthäusevangelium gesagt hat: „Wer euch aufnimmt, der nimmt mich auf, wer mich aufnimmt, der nimmt den auf, der mich gesandt hat. (…) Und wer einem von diesen Kleinen auch nur einen Becher frisches Wasser zu trinken gibt (…) Amen, ich sage euch: Er wird gewiss nicht um seinen Lohn kommen.“ (Mt 10,40-41)

Gerade in unruhigen und bewegten Zeiten tut es gut, Gastfreundschaft zu erleben. Diese Erfahrung zu machen und zu schenken,
das wünscht Ihnen Monsignore Michael Bredeck aus Paderborn.

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