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Kirche in WDR 2 | 23.03.2020 | 05:55 Uhr

Pessimismusfasten angesichts von Corona

Gehören Sie zu den Christen, die Pessimismus fasten – so heißt doch die Fastenaktion der Evangelischen Kirche.
7 Wochen ohne Pessimismus. Ehrlich gesagt: Ich bin Skeptikerin -
Optimismus ist mir nicht angeboren, aber ich bin Vernunft begabt – wie es so schön heißt. Ich kann mich entscheiden. Zwischen: Ich drehe jetzt komplett durch angesichts von Corona oder ich bleibe einfach cool.

Das Telefon klingelt. Viola ruft an. Ihr Mutter ist Lungenkrank. Sie hat Angst. Es gibt in ein paar Wochen vielleicht zu wenig Intensivbetten mit Beatmungsmasken. Ob ihre Mutter im Fall einer Infektion dann wohl noch eins bekommt oder jämmerlich ersticken muss. Ich beruhige sie. Es gibt eine bundesweite Datenbank. Da sind alle Intensivbetten registriert – in Sekundenschnelle können die Ärzte checken, wo noch was frei ist. Versachlichung hilft, um cool zu bleiben. Nüchterne Fakten statt Panikmache. Wie gesagt, alles eine Frage der Entscheidung.

Ich rufe Paula an. Sie ist von Natur aus sehr ängstlich. Sorry, aber ich bin jetzt nicht in Plauderlaune, sagt sie. Das höre ich, sage ich. Sie macht sich Sorgen. Warum verstehe ich eigentlich nicht. Sie kann home office machen. Niemand in der Familie gehört zu den sog. Risikogruppen. Aber Paula hat Angst. Ich bin Vernunft begabt. Nehme ihre Angst ernst. Spiele sie nicht runter. Mache auch keinen Scherz – wie es sonst so meine Angewohnheit ist.

Andere Ernst nehmen – in ihren Ängsten – auch wenn sie einem absurd erscheinen – auch das ist eine Frage der Entscheidung. Eine Frage von Pessimismus fasten. Sich von der Angst nicht anstecken lassen. Sich inmitten des Informations- und Gefühlschaos wie ein Fels positionieren.

Luisa simst. Ob ich komme. Das Fitnessstudio ist geschlossen. Sie will mit mir Yoga machen – bei sich zu Hause. Luisa ist Ärztin. Corona lässt sie kalt. Was wenn in Deiner Praxis eine Mitarbeiterin infiziert ist, sage ich. Dann müsst Ihr schließen. Luisa lacht. Das werden wir auch überleben, sagt sie. Von Ihr kann ich lernen. Sie ist immer sehr nüchtern. Solange der Feind nicht vor der Tür steht, wartet sie erstmal ab. An ihren freien Tagen will sie jetzt freiwillig dort arbeiten, wo die Tests gemacht werden. Ob denn genug Schutzkleidung da ist, will ich wissen. Das werden wir sehen, sagt sie und stellt sich in den Baum. Das ist eine Yogaübung. Fest verwurzelt und nach oben geöffnet. Sich gut erden und offen sein für das Überraschende. Nach oben – von dort wird Hilfe kommen. Was für ein Bild: sich im Boden fest zu verwurzeln und sich nach oben zu öffnen. Für andere und für Gott.


Redaktion: Pastorin Sabine Steinwender-Schnitzius

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