Plastik

„Hey Leute! Kann mir mal jemand die Butter geben?“ Ich versuche, mich auf dem Esstisch zu orientieren. Vor mir türmt sich ein Plastikhaufen. Käse in Zellophanpapier. Brot in der Plastiktüte. Cornflakes im Beutel. Zum Glück nicht einzeln eingeschweißt. Hering in der Plastikschale. Tüten, Dosen, Packungen, Folie. Alles voll. Das ist kein Haufen. Das ist ein Berg, ein Gebirge. Das ist das Himalaja Gebirge aus Plastik auf unserem WG- Esstisch. Ich weiß schon nicht mehr wie meine Mitbewohner Lene und Tobi aussehen. Ich sehe nur mein eigenes Spiegelbild in einer Thunfischdose.

„Hey Leute“, rufe ich nochmal über das Plastikgebirge. „Kann mir jemand die Butter geben?“

„Vielleicht findest du sie dort oben!“ höre ich Lene aus einem Seitental rufen. Ich gehe auf die Suche. Lasse die Baumgrenze aus Strohhalmen –natürlich aus Plastik – hinter mir und erreiche einen Gletscher. Er schmeckt nach Vanille.
Da ist sie reingefallen. Vorsichtig klettere ich in den Spalt. Vorbei an Joghurtbechern, Baby Bel und Ketchup Flaschen. „Ich habe sie!“ schreie ich nach oben. Erleichtert erreiche ich wieder das Sonnenlicht und lasse mich in eine Packung Eiscreme sinken.

Über mir der blaue Himmel. „Zeit was zu ändern!“, denke ich mir.

Ich liebe diese Schöpfung und ich habe keinen Bock mehr sie in Plastiklandschaften zu verwandeln. Ich möchte meinen Teil dazu beitragen das weniger Müll produziert und weggeschmissen wird und die Schöpfung wieder aufblüht. Das kann ich. Schon beim Einkaufen. Und vielleicht ist dann –wenn du auch mitmachst- wieder alles in Butter.

Sprecher: Daniel Schneider