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Kirche in WDR 5 | 22.07.2021 | 06:55 Uhr

Robinson Crusoe und das Himmelsbrot

Guten Morgen!

Vor gut 300 Jahren erschien Daniel Defoes Roman "Robinson Crusoe". Es ist die Geschichte eines schiffbrüchigen Seemannes, der 28 Jahre auf einer karibischen Insel verbringt. Vorbild für die Romanfigur war Alexander Selkirk, den Daniel Defoe in Bristol in einer Hafenkneipe getroffen hatte. Der war ein schottischer Seefahrer und Abenteurer, der britischen Gerichtsbarkeit entflohen und heuerte er auf einem Schiff an. Als das Schiff auf der Insel Más a Tierra, westlich von Chile festmachte, um Süßwasser zu laden, weigerte er sich, wieder an Bord zu gehen, weil das Schiff stark durch Bohrmuscheln beschädigt war. Als einziger blieb er zurück, was eine richtige Entscheidung war, denn das Boot versank später im Meer aufgebohrt durch die Muscheln. „Robinson Crusoe“ ist ein Klassiker unter den Abenteuerromanen. Als junger Schüler habe ich den Roman sehr gern gelesen, fragte mich aber schon, warum mich dieses Buch in seinen Bann gezogen hat. Sicher nicht, weil es hier zu Kolonialzeiten auch um die Tötung von Eingeborenen durch Robinson geht. Sicher nicht, weil hier britisch-nationale Überlegenheit vorgestellt werden. Sicher nicht, weil es hier auch um die strikte, manchmal auch gewaltsame Mission und „Erziehung“ eines Heiden geht, den er Freitag nannte und der Robinson fast sklavenhaft dienen musste. Nein, es hat einen anderen Grund: Eine Randepisode wurde für mich zentral und ist sie bis heute. Robinson ernährte sich da von Wurzeln und Kräutern, die er auf der Insel fand. Aber glücklicherweise hat er ein Säckchen Weizenkörner mit auf die Insel nehmen können. Die Körner streute er auf der Insel aus. Sie gingen auf, und Robinson Crusoe konnte zum ersten Mal auf der Insel Getreide ernten und daraus Brot backen. Brot war für ihn ein Geschenk des Himmels, heißt es im Roman.

Brot ist ja ein grundlegendes Lebensmittel. Es steht in dem Roman für all das, was Robinson zum Leben braucht. Das hat mich sehr angesprochen und in den Bann gezogen. Allein mit dem Geschenk des Himmels, dem Lebensbrot.Ich weiß nicht, ob Daniel Defoe bewusst diesen Bezug zum Himmelbrot hergestellt hat. Immerhin war er in England christlich, genauer presbyterianisch erzogen worden und sollte eigentlich Geistlicher werden, nach dem Willen seines Vaters. Stattdessen wurde er erst Kaufmann und später Schriftseller, der sich aber mit religiösen Themen seiner Zeit kritisch beschäftigte.Mir jedenfalls als katholischem Priester fallen zum Stichwort Lebensbrot und Himmelsbrot natürlich die biblischen Überlieferungen ein. Etwa die Rede vom „lebendigen Brot“. Jesus bezeichnet sich selber als das Brot für die Welt, als das Brot, das Gott gibt und der Welt Leben schenkt (vgl. Joh 6,24-35). Ich verstehe das so: Jesus wirkt für die Menschen, richtet auf und heilt. Er macht ihnen Mut öffnet Perspektiven und gibt verlorenes Selbstvertrauen zurück. Er will keine Lasten auflegen, die niemand tragen kann. Er schafft Raum, in dem man befreit aufatmen und wieder an sich selber glauben darf. Jesus verzehrt sich für die Menschen und lässt sich verzehren, denn wenn Jesus gibt, wird jeder und jede satt. Warum? Weil er gibt, was er hat und ist, nämlich sich selbst. Er selbst ist das Brot des Lebens. Er stellte sich in allem, was er war und tat, ganz zur Verfügung. Immer präsent und voller Hingabe, bis zur Hingabe des eigenen Lebens.

Dass auch wir uns selber zum Brot für andere machen, ganz präsent sind und geben, was wir haben, das wünscht André Müller aus Gladbeck.

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