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Kirche in WDR 2 | 17.07.2020 | 05:55 Uhr

Verzeihen

Sabine Steinwender: Schönen guten Morgen, mein Name ist Sabine Steinwender.


Joachim Gerhardt: Schönen guten Morgen, mein Name ist Joachim Gerhardt.


Sabine Steinwender: Du wolltest mit mir heute über Verzeihen reden, ich bin gespannt warum.


Joachim Gerhardt: Ja, weil mich eigentlich ein Satz aus der Coronakrise besonders berührt hat. Der ist von Gesundheitsminister Spahn und der hat gesagt: Ich glaube wir werden uns am Ende der Krise alle sehr vieles verzeihen müssen. Das hat er im Bundestag am Ende einer Debatte gesagt und ich fand das war ein sehr starker Satz.


Sabine Steinwender: Woran hat er konkret gedacht?


Joachim Gerhardt: Na, ich glaub er als Politiker spürt ja täglich, dass sie versuchen Maßnahmen zu ergreifen, wo sie nicht absehen können, ob sie nun wirklich wirken oder nicht. Das ist ein ehrliches Eingeständnis, dass kein Mensch perfekt ist.


Sabine Steinwender: Wie geht’s Dir persönlich mit dem Thema Verzeihen? Fällt Dir das leicht Menschen zu verzeihen?


Joachim Gerhardt: Ich kann mit meinen Kindern anfangen. Ich glaube Eltern müssen lernen auch ihren Kindern zu verzeihen aber ich bin selber auch Kind man muss auch lernen seinen eigenen Eltern zu verzeihen, die ja auch bei der Erziehung immer das Beste gewollt haben.


Sabine Steinwender: Also dem eigenen Kind zu verzeihen fällt mir extrem leicht, meinen Eltern zu verzeihen auch, weil sie ja schon längere Zeit tot sind. Es gibt aber Situationen wo ich eigentlich Menschen nicht verzeihen kann, auch, weil sie so sind wie sie sind und weil sie mir das immer wieder antuen was sie mir antuen. Das liegt aber auch daran, dass sie so sind wie sie sind, sie machen das noch nicht mal mit Vorsatz. Da weiß ich gar nicht wie ich damit umgehen soll.


Joachim Gerhardt: Na ja gut da wirst du auch nicht rauskommen aus der Geschichte, weil sich das immer wieder wiederholt. Ich finde auch verzeihen heißt nicht: „Das ist mir jetzt egal“, oder: „Mach was du willst“, sondern verzeihen ist auch, dass ich von mir selber ein Stück abgeben kann, dass ich mich ständig daran reibe, dass die anderen versuchen mir etwas Schlechtes zu tun.

Sabine Steinwender: Also ich glaube es ist etwas was in beide Richtungen gehen muss, verzeihen dem anderen aber auch gnädig mit sich selbst sein.


Joachim Gerhardt: Das glaube ich auch. Ich glaube wir sind sogar oft am Gnadenlosesten mit uns selbst. Am Ende heißt es ja auch in der Bibel in dem Vaterunser, als letzte Bitte „Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern“.


Sabine Steinwender: Und ich würde gerne ergänzen: Und wir müssen auch lernen, uns selber zu vergeben.



Redaktion: Pastorin Sabine Steinwender-Schnitzius


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