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Kirche in 1Live | 19.11.2024 | floatend Uhr
YOLO
Was ist eigentlich aus „YOLO“ geworden. „You only live once“. Es ist doch noch gar nicht so lange her, dass unter fast jedem Insta Post #yolo stand. Das Leben in vollen Zügen genießen. Risiken eingehen. Unvernünftiges probieren.
Aber YOLO lese ich immer weniger. Zumindest als Wort. Die Instawelt zeigt mir aber weiterhin: Lebe dein Leben. Carpe Diem – nutze den Tag. Es gibt Profile, die suggerieren mir tatsächlich, dass Menschen das so leben. Jeder Tag ein Abenteuer. Immer was Neues. Bei allem dabei. Und das müssen gar keine krassen Influencer sein. Das richtige Bild im richtigen Licht lässt jede Alltagssituation besonders wirken.
Manchmal stressen mich solche Posts. Ich hab dann das Gefühl, als würde ich was verpassen oder als würde ich mein Leben nicht genug auskosten. Was mir dabei dann verloren geht, ist der wirkliche Blick auf mein Leben. Auf alles das, was ich habe, was ich mache und natürlich auch was ich schon erlebt habe. Durch dieses ständige Vergleichen und vor Augen führen, was alle anderen gerade „angeblich“ krasses machen, mach ich mir diesen Blick kaputt.
Mein Leben ist auch krass. Bestimmt nicht jeder Tag und auch nicht immer als wenn’s mein letzter wäre. Aber ich muss mir das manchmal eben ganz gezielt sagen. Nur zu mir selber, um den Druck von außen einfach abzuschütteln.