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Moin, moin
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Kirche in WDR 3 | 03.02.2025 | 07:50 Uhr

Moin, moin

Guten Morgen oder „Moin“!


So begrüßen sich Menschen in Norddeutschland. Egal zu welcher Tageszeit.

„Moin, moin“, so begrüßt mich am frühen Abend der Mann auf der Fähre nach Norderney, als er meine Fahrkarte entgegennimmt.

„Moin“, so grüßen mich einheimische Insulaner beim Spazierengehen spät am Abend, wenn es längst dunkel ist auf der Insel. Aber auch am frühen Morgen oder mitten am Tag, egal, wohin ich komme. Und das bedeutet dieser „schönste Gruß der Welt“:


Sprecher (männlich): Moin bedeutet nicht „Morgen“, sondern ist ein Ausdruck der hanseatischen Warmherzigkeit.

Der Gruß MOIN stammt ursprünglich aus dem Plattdeutschen. Er kann hergeleitet werden aus dem Wort moi, was „angenehm, gut, schön“ bedeutet.

Mit einem kräftigen „Moin Moin“ bahnt sich fast schon der Klönschnack an. (1)


Autorin: Den Allzeitgruß aus dem Norden Deutschlands gibt es natürlich nicht in der Bibel.

Vielleicht höchstens in einer plattdeutschen Ausgabe.

Aber Morgengrüße tauchen mehr als genug in der Heiligen Schrift auf.

Und diese Grüße kann man nicht ausschließlich mit Guten Morgen übersetzen. Auch sie bedeuten ähnlich wie das „Moin“ etwas Angenehmes und Schönes.

Der Morgen in der Bibel - er verheißt eine Zeit voller Wunder und Möglichkeiten:


Sprecher (männlich): „Wenn wir am Abend noch weinen und traurig sind, so können wir am Morgen doch wieder vor Freude jubeln,“ (2)


Autorin: … lese ich in einem alten Gebet in der Bibel.

Für das biblische Volk Israel ist der Morgen die Zeit der Fülle. Sie sind auf der Flucht aus Ägypten. Durch die Wüste hindurch. Nach Hitze und Hunger gibt es am Morgen Manna, Brot, um satt zu werden. Für alle genug. (3).


Einen Morgen voller Wunder haben die Jünger von Jesus erlebt. In der Nacht hatten sie auf dem See von Tiberias ihre Fischernetze ausgeworfen. Aber nichts gefangen. Jesus ist am Kreuz umgebracht worden, und sie sind mutlos. Da sehen sie einen Mann am Strand – der spricht sie an, macht ihnen Mut und schickt sie noch mal auf den See.


Sprecher (männlich): „Da warfen sie das Netz wieder aus und konnten’s nicht mehr ziehen wegen der Menge der Fische.“ (4)


Autorin: heißt es in der Bibel. Jetzt erst merken sie: Der Mann ist der auferstandene Jesus.


Das kenn ich auch. Wenn ich denke, ich bin mit meinem Leben an irgendeiner Stelle ans Ende gekommen, dann widerspricht mir Gott auf ganz verschiedenen Wegen mit einem freundlichen Moin. Und schickt mich neu los in die Welt.

Gott kämpft in mir darum, dass ich erkenne: Meine Möglichkeiten sind noch nicht am Ende, darauf ist Verlass. Und weil ich das erwarte, bleibe ich neugierig, beinahe gierig nach Leben. Und ich schaue auf, zum Horizont, wo das erscheint, was möglich werden darf.

Mein Herz und mein Blick werden weit, so weit wie der Horizont auf einer Nordseeinsel.

Es ist ein wahres Naturschauspiel, wenn die dunkle Nacht langsam in die Morgendämmerung übergeht und der Himmel sich rötlich zu färben beginnt.

Dann geht langsam die Sonne über dem Meer auf ihrer ganzen Schönheit und Pracht

und taucht alles in helles Morgenlicht, das verspricht: Jetzt beginnt etwas ganz Neues.


Sprecher (männlich): Wie die alte Sonne doch täglich neu aufgeht, so ist auch die Barmherzigkeit Gottes alle Morgen neu (Klagelieder 3, 23). Die Treue Gottes allmorgendlich neu zu fassen, mitten in einem Leben mit Gott täglich ein neues Leben beginnen zu dürfen, das ist das Geschenk, das Gott mit jedem neuen Morgen macht. … (5)


Autorin: sagt der Theologe und Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer mitten in düsterer Zeit, im Nationalsozialismus. Darauf setze ich auch für mich: Jeden Tag gibt Gott mir neue Chancen, neues Leben. Zu jeder Zeit des Tages: morgens, mittags, abends: moin, moin.



Pfarrerin Christiane Neufang aus Köln.



(1) https://geheimtipphamburg.de/geheimtipp/moin-der-kleine-knigge-zum-schoensten-gruss-der-welt/ (letzter Abruf 12.01.25)

(2) Psalm 30,6, Hoffnung für alle, TM Copyright 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.

(3) 2. Mose 16,13f

(4) Johannesevangelium 21, 6, Die Bibel, Luther 2017.

(5) Illegale Theologenausbildung: Finkenwalde 1935-1937, DBW Band 14, Seite 871ff.



Redaktion: Landespfarrerin Petra Schulze


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