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Extras | 20.09.2015 | (--) Uhr

Interview mit Miriam Buthmann

Interview mit Miriam Buthmann am Rande des Ev. Kirchentags in Stuttgart 2015

Wie sind Sie darauf gekommen, ausgerechnet zu den Psalmen so was zu machen?

Das war eine sehr spontane Idee, und zwar hab ich einfach die Bibel aufgeschlagen und bin bei den Psalmen gelandet und hab dann für mich entdeckt, dass sehr viele verschiedene Emotionen in diesen Psalmtexten stecken, dass sie zwar sehr alt sind natürlich, und deshalb manche Bilder für uns nicht gleich eins zu eins einleuchtend sind für unsere heutige Realität, aber dass da doch sehr viel Existenzielles drin steckt. Und das habe ich versucht zu übertragen.

Es scheint ja trotzdem noch eine Übertragungsaufgabe zu sein. Psalmen haben diese poetische Sprache, und trotzdem haben Sie gerade gesagt: „Ich muss das noch mal übersetzen“. Was ist die Aufgabe, vor der sie dann nochmal stehen?

Es sind wirklich viele poetische Bilder in den Psalmen, die da drin stecken, und manche sprechen mich persönlich auch total an, aber die Sprache drum herum ist nicht das, wie ich es ausdrücken würde. Das ist eigentlich die Aufgabe, vor der ich mich sehe. Also einfach das, was drinsteckt in den Psalmen in meine Sprache zu bringen.

Gibt es ein, zwei Psalmen, die Sie in dieser Arbeit besonders berührt haben?

Einmal ist es der Psalm 8, der die Schöpfung behandelt, und ich hab versucht auszudrücken, wie wundervoll alles ist, was uns umgibt und die Frage zu stellen, wie viel von der Größe, die der Mensch erhalten hat, wie viel von der Macht uns eigentlich gut steht und zusteht.

Was genau meinen Sie damit, dass uns das zusteht und gut steht? Das ist ein schönes Sprachspiel. Was heißt das?

Das heißt, dass der Mensch mit allem, was er kann, sowohl technisch, als auch was die Nachhaltigkeit betrifft, dass man sich da schon die Frage stellen sollte (immer mal wieder), ist das eigentlich im Sinne der Schöpfung, wie wir handeln heute?

(…) Wo sind ihnen diese Psalmen persönlich besonders nahe gekommen?

Das stimmt, das ist aus dem Psalm 102, „erhöre mein Gebet“, das ist ein sehr persönlicher Psalm und er hat eine ganz große Tiefe, und die habe ich für mich entdeckt. Das ist einer der Psalmen, die am nächsten an meiner Person auch dran sind. Ich glaube, es ist ein sehr persönliches Lied geworden, und ein sehr emotionales.

Inwiefern ist das besonders nah an Ihrer Person, können Sie das beschreiben?

Es gibt manchmal so Texte, die einen sehr ansprechen. Und wo man es ganz leicht hat, für sich einen Zugang zu finden. Das ist bei manchen Psalmen manchmal ein bisschen schwieriger, aber es geht jedem auch anders.

Was hat Sie da angesprochen? (…) Wieso wirkt dieser Psalm bei Ihnen?

Es war eine ziemlich aussichtslose Situation. Ich war sehr krank und sollte eine Woche später, das stand schon fest, auf Tour gehen mit meiner Band, und es war noch nicht klar, wie ich wieder in dieser kurzen Zeit zur Stimme kommen konnte. Dann habe ich diesen Psalm entdeckt für mich, in dem eine sehr sehr große Not beschrieben wird, dieses Alleinsein und trotzdem die Hoffnung haben, dass das schon irgendwie gut ausgeht.

Jetzt machen Sie ja Musik. Was kann Musik, was eben nur Musik kann?

Ich glaube, Musik ist das Medium, was alle Menschen am direktesten erreichen kann. Es ist ein Zugang, der nicht so sehr über den Kopf geht, sondern er trifft eigentlich im besten Fall direkt in Bauch und Herz.

Woran merken Sie das in Ihrer Arbeit? (…) Sie sind Kirchenmusikerin, aber nicht eine gewöhnliche, sondern für Rock, Pop, Jazz. Erzählen Sie mal, wo merken Sie das in Ihrer Arbeit, was Musik so alles kann, auch was sie bei Menschen bewirken kann.

In meiner Arbeit, vor allem wenn ich arbeite mit Jugendbands oder mit dem Gospelchor merke ich, dass es immer mal Momente gibt, wo die Menschen selbst darüber erstaunt sind, was sie eigentlich alles können und wie sie einen Zugang nicht nur zur Musik oder zu anderen Texten, sondern auch einen Zugang zu sich selbst finden durch die Musik. Das ist das, was am tollsten ist an meinem Job.

Wenn Menschen zusammen Musik machen, ist es ja noch mal etwas anderes…

Ja, das ist das Größte. Ich glaube auch, dass die Aufgabe von einem Chor grundsätzlich zum einen ist, Musik zu machen und das möglichst gut, und zum andern aber auch, eine Gemeinschaft zu haben. Und das ist eigentlich das Wichtigste, dass unterschiedlichste Leute zusammenkommen und zusammen etwas erleben.

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