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Kirche in 1Live | 07.06.2025 | floatend Uhr
Osternacht anders
Die Kirche hat eine lange Reihe von Traditionen und teilweise werden Abläufen. Das mit dem weißen Rauch bei der Papstwahl, find ich ehrlich gesagt irgendwie nice. Aber viele andere Sachen catchen mich nicht so.
Am meisten Horror hab ich vor der Osternacht: Längste Messe des Jahres, ist einfach irgendwann super langweilig und langatmig.
Deshalb haben wir das in diesem Jahr einfach anders gemacht. Es war erst nur ne witzige Idee: Wir dachten, wir checken mal ab, was die wichtigsten Punkte in der Osternacht sind und versuchen, die ohne Messe umzusetzen.
Das Osterlicht haben wir uns mit nem Teelicht von nem random Osterfeuer vor einer Kirche geholt. Dann sind wir so semi-legal in einen Garten geklettert, um uns aus nem kleinen Brunnen Taufwasser zu organisieren. Als Osterlob haben wir „Run“ von Snow Patrol gehört. Die Lesung war ne Variante des Auszugs aus Ägypten, geschrieben von ChatGPT. Als Evangelium haben wir dann auf der Terrasse das Ende von „Die Passion“ geguckt. Dann kam unser halb-legal beschafftes Wasser wieder zum Einsatz, als wir das Taufversprechen erneuert haben. Die Eucharestiefeier war dann das anschließende Schokolade-Essen.
Und ohne Scheiß – zwischendurch hatte ich sogar n bisschen Gänsehaut.
Bevor jetzt jemand kommt und sagt „mimimi, das dürfen die doch gar nicht“ – ist mir egal, weil irgendwie hat das etwas bedeutet!
Und es war fresh, es war irgendwie normal und special zugleich.
Und auch einfach mal was anderes.
Es tat gut. Und das sollte eine Osternacht auch.
Simon Deregowski, Köln.
