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Kirche in 1Live | 17.06.2025 | floatend Uhr
Thrombozytenspende
„Danke Rike für deine Thrombozyten!“. Das hat mein Kumpel Paul letzte Woche zu mir gesagt. Ich geh seit ein paar Monaten Thrombozyten spenden und musste mich am Anfang echt überwinden. Ich kannte bisher nur Blutspenden, das geht ja relativ easy, Nadel rein, Blut spenden, keine zehn Minuten später Nadel wieder raus, zack, fertig. Das mach ich seit 20 Jahren, da fühl ich mich sicher. Aber dann hat die Mutter von meinem Freund Paul die Diagnose Leukämie bekommen und war auf Thrombozyten angewiesen und das hat mir den Ruck gegeben, hier in Münster in der Uniklinik mal spenden zu gehen.
Ich war richtig aufgeregt, wie das so abläuft. Alle Ärztinnen und Pflegerinnen waren super nett und ich konnte alle meine Fragen stellen: „Wie dick ist die Nadel?“ Antwort: „Nicht dicker als beim Blut spenden!“ okay, puh! „Wie lange dauert es?“ Antwort: „60 bis 90 Minuten, kommt auf die Anzahl der Thrombozyten an!“. Und jetzt lieg ich da, alle zwei Wochen, mit zehn andern Menschen in einem Raum und es fühlt sich jedes Mal so an, als wären wir wie ne kleine Bande: Wir alle liegen da, spenden unsere Thrombozyten, quatschen am Anfang, lesen dann ne Stunde oder hören nen Podcast oder gucken nen Film aufm Tablet – jede und jeder so, wie er oder sie es grad mag. Dann piepen die Geräte, wir sind fertig und gehen nen Raum weiter, was essen und nen Kaffee trinken. Und n bisschen Geld gibt’s sogar auch. Aber hej, es geht ja nicht ums Geld, es geht darum, was zu geben, was manchen Meschen das Leben retten kann. Meistens mach ich dann direkt nen Termin für die nächste Spende in zwei bis drei Wochen und freu mich jetzt schon drauf!
Rike Bartmann, Münster