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Kirche in 1Live | 24.06.2025 | floatend Uhr
Alles zu viel
Gerade ist mir alles zu viel. Und heute ist erst Dienstag, das Wochenende noch so weit weg. Im Job ist viel los, eine Kollegin hat Knall auf Fall gekündigt, und ich soll jetzt noch ihre Vertretung stemmen. Auch mit meiner Frau läuft es grade nicht so. Wir kommen einfach gar nicht dazu, mal in Ruhe zu reden – sie hat halt auch viel zu tun. Neulich sind wir total aneinander geraten, wer die Spülmaschine ausräumen muss. Für so etwas haben wir keinen Plan, bislang hat es auch so gut funktioniert, jeder hat es mal gemacht, oder wir beide zusammen.
„Mach mal langsam“, hat gestern ein Kollege gesagt, „alles hat seine Zeit.“ Der hat gut reden, hab‘ ich erst gedacht, der ist schließlich nicht in meiner Situation. Doch wenn wirklich alles seine Zeit hat? Vielleicht heißt das ja auch, dass für alles schon irgendwie genug Zeit da ist, nur halt nicht für alles auf einmal. Zu Hause die Spülmaschine ausräumen und im Büro Kollegen vertreten kann ich halt nicht gleichzeitig. Aber vielleicht ist auch nicht alles gleich wichtig, was gerade auf meinem Schreibtisch liegt. Morgen bleibe ich mal länger im Büro und sortiere erst mal den ganzen Aufgabenhaufen. Und heute – ich glaube, heute fahre ich einfach mal früher nach Hause und koche für meine Familie.
Sprecher: Jan Primke
Redaktion: Pfarrerin Julia-Rebecca Riedel
