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Kirche in 1Live | 26.06.2025 | floatend Uhr
Papagei und Paradies
Manchmal kommt mir der Himmel ganz schön laut vor. Und grün. Zum Beispiel, wenn ich morgens durch die Stadt gehe und plötzlich etwas über mir flattert. Zu Hunderten.
In Düsseldorf fliegen Papageien regelmäßig über unsere Köpfe hinweg. Auch in anderen Städten im Rheinland, gehören Sie zum Straßenbild dazu. Die sogenannten Halsbandsittiche kommen eigentlich aus Indien oder Afrika – aber seit einigen Jahrzehnten leben sie auch bei uns. Besonders abends, wenn sie sich in die Bäume der Königsallee setzen, kreischt und flattert es wie in einem tropischen Garten. Oder wie im Paradies?
Auf christlichen Kunstwerken sind Papageien nicht unbekannt. Bei Albrecht Dürer sitzt einer im Paradies neben Adam und Eva. Und in vielen Marienbildern symbolisiert er Unschuld oder sogar das Wort Gottes – weil er sprechen kann. Vielleicht ist das gar nicht so weit hergeholt: Ein Tier, das uns Worte nachspricht, erinnert uns daran, wie wichtig Sprache ist. Und dass wir gut aufpassen sollten, was wir sagen.
Vielleicht passt das alles besser zusammen, als es auf den ersten Blick scheint: Der Papagei in der Bibel und der Papagei auf den Straßen Düsseldorfs. Beide erzählen vom Leben, von Vielfalt und davon, dass Gottes Schöpfung manchmal überraschend laut ist.
Quellen:
https://sammlung.staedelmuseum.de/de/werk/adam-und-eva-der-suendenfall
https://objektkatalog.gnm.de/wisski/navigate/8843/view
beide zuletzt abgerufen am: 18.06.25
Sprecher: Jan Primke
Redaktion: Pfarrerin Julia-Rebecca Riedel