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Kirche in 1Live | 28.03.2014 | floatend Uhr
Ehrentag des Unkrauts
Heute ist ein Feiertag, der mir richtig gut gefällt: Heute ist der „Internationale Tag des Un-krauts“. Wunderbar! Ein paar Garten-Blogger haben sich diesen Ehrentag vor 11 Jahren ausgedacht und seitdem lassen weltweit die Hobby-Gärtner an diesem Tag die Giftspritze liegen und halten eine Parade ab für alles, was eigentlich nicht wachsen sollte.
In meinem Garten wimmelt es nur so von diesen Pflanzen, die sich entweder selber gesät haben oder die ich zu spät bemerkt habe. Einige sind jetzt so groß, dass ich sie nicht mehr rausbekomme. Es wächst und wuchert also fröhlich vor sich hin. In vielen Fällen sieht das sogar richtig schön aus. Ich habe Unkraut, das total schön blüht oder auch wirklich gut riecht. Das mag ich. Natürlich gibt es auch die stacheligen Dinger, über die ich mich ärgere - aber auch die werden in der Schöpfung wohl irgendeinen Sinn erfüllen.
So, wie wir Menschen auch. Es kommt ja auch schon mal vor, dass ich mich wie Unkraut fühle, irgendwie fehl am Platze. Wo ich gar nicht hingehöre oder andere mich auch gar nicht haben wollen. Blöd, so ein Gefühl. Zu klein, zu dick, zu dumm oder zu was weiß ich was. Das gibt es doch immer mal, dass andere einen für Unkraut halten. Selbst in meiner Kirche gibt es das, dass ausgegrenzt und rausgerissen wird, weil da einer wohl nicht dazugehört. So was ist Mist! Und hat weder mit Menschlichkeit, noch mit Christ sein etwas zu tun. Deshalb mag ich den Tag, der die kleinen, bedeutungslosen, unnützen und ungewollten Pflänzchen in den Mittelpunkt stellt, weil in Gottes Schöpfung eben doch alles irgendwie gewollt ist.
Das gilt wahrscheinlich für Pflanzen - aber noch viel, viel mehr für Menschen.
Martin Kürble, Düsseldorf
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