Am Ende des Tages

Endlich Feierabend! Wenn der Tag rum ist und ich Zuhause auf dem Sofa liege, dann frag ich mich öfter mal: Wie war´s heute eigentlich?

Dann geh ich den Tag noch mal durch. Im Job sind zwei, drei Sachen erledigt und sogar richtig gut gelaufen. Zufrieden kann ich einen Haken dran machen. Auch an die Banküberweisung hab ich diesmal gedacht und sie kurz vor Feierabend noch schnell online abgeschickt.

Aber jedes Mal fallen mir bei meiner "Sofa-Meditation" auch Sachen ein, die ich nicht geschafft hab. Gestern zum Beispiel den Termin beim Zahnarzt zu machen. Wenn ich ehrlich bin, hab ich einfach Schiss – wer geht schon gerne zum Zahnarzt?

Dann fiel mir Stefan ein. Der hatte mittags angerufen, und ich hatte versprochen, auf dem Nach-Hause-Weg noch mal bei ihm vorbeizugucken. Vergessen. Und dann noch hinfahren? Nee, dafür war es schon zu spät.

So geht´s mir oft. Im Rückblick gibt es immer Sachen, die mich zufrieden machen, wo ich was geschafft hab. Auf der anderen Seite bleiben auch immer Sachen liegen – weil ich sie aufgeschoben oder verpennt hab, oder weil an diesem Tag schlicht und einfach nicht mehr drin war. Manchmal sag ich auch einfach: "Gott, du hast mir diesen Tag gegeben. Danke! Was ich tun konnte, habe ich getan. Das muss für heute reichen. Jetzt lege ich ihn zurück in deine Hand und lass einfach alles los, was mich noch beschäftigt."

Das tut gut. Es funktioniert. Morgen ist schließlich auch noch ein Tag. Und dann fahr ich auch zu Stefan.

Sprecherin: Alexa Christ