Freiwillig in die Stille?

Es sei so schön ruhig, so entspannend und still. Für mich klingt es wie eine Einladung ins Kloster. Zwei Wochen Schweden mit den Schwiegereltern in Spee. Zwei Wochen – das sind 14 Tage, also über 300 Stunden: „Stille...“

Ich mag meine Schwiegereltern in Spee, das beunruhigt mich überhaupt nicht. Ich denke eher an all die vielen Dinge, die ich in 14 Tagen noch erledigen könnte. Allein in 3 Tagen könnte ich immens viel schaffen. Aber 14 Tage? Das zieht mir den Boden unter den Füßen weg.

Ruhe? Entspannung? Stille? Das will ich gar nicht. Ich will Schaffen und Tun. Und jetzt habe ich diese Vollbremsung mitten im Jahr angenommen. Aus Höflichkeit.

Meine künftige Schwiegermutter fragte mich vor ein paar Wochen mal, wie es mir geht und ich musste sie etwas ruppig abwürgen, weil ich in einem sehr wichtigen Projekt steckte. Eigentlich wie jedes Mal, wenn sie anruft. Sie ist wirklich eine gute, sie hat ein großes Herz.

Irgendwann hatte sie es geschafft. Schweden. Ich habe mich darauf eingelassen und fahre in ein paar Stunden für 14 Tage ins Nichts. Das macht mir Angst. Es ist so ungewohnt.

Nichts tun... Stimmt eigentlich nicht. Ich soll mich entspannen und ausruhen. Den Kopf frei bekommen und neue Energie tanken.

Wie es wird? Keine Ahnung. Ob es mir Spaß macht und ich mich wirklich entspanne? Ich weiß es nicht. Aber ich wage es und weiß, das Jahr geht nicht unter, nur weil ICH in den nächsten zwei Wochen nicht die Welt rette...

Sprecher: Daniel Schneider