Freundschaft oder Bekanntschaft

Freunde sind wichtig. Neben der Familie sind sie meistens die erste Anlaufstelle, wenn man Probleme hat. Für mich sind Freunde diejenigen, die ich mitten in der Nacht anrufen kann, wenn es mir schlecht geht. Im Gegenzug bin ich für meine Freunde auch immer da, wenn sie mich brauchen. Höre mich um, wenn eine meine Freundinnen einen Job sucht, oder organisiere ein Abschiedsgeschenk, wenn eins meiner Mädels wieder das Fernweh packt und sie für ein Jahr nach Asien aufbricht.

Umso schwerer ist es für mich zu akzeptieren, wenn die Freundschaft nur einseitig ist. Wenn nur ich bereit bin, meine Hand für jemanden ins Feuer zu legen. Sind die anderen dann nur „gute Bekannte“? Oder hat sich die Freundschaft dann einfach verflüchtigt? Geht so was überhaupt? Können die Stunden, in denen wir gemeinsam gelacht, geweint und gefeiert haben, in denen wir alles geteilt haben, an Bedeutung verlieren?

Klar, es gibt Momente, in denen ich nicht einer Meinung bin mit meinen Freunden, doch muss das darin enden, dass man sich nicht mehr mitteilt oder gar die Adresse ändert? Gibt es so was wie eine rosarote Brille für Freundschaft? Wenn ja, dann bin ich dieser Brille erlegen. Auch wenn ich dachte, ich hätte gute Menschenkenntnisse, habe ich mich in diesen sogenannten Freundinnen getäuscht.

Das zeigt mir, was Freundschaft wirklich bedeutet: Nämlich für einander da zu sein, sich aufeinander verlassen zu können und für einander die Hand ins Feuer zu legen.

Sprecherin: Alexa Christ