Cowboy gefunden, Besitzer gesucht

Es gibt sie: Die kleinen Alltagswunder 2.0. Gestern hab ich eins erlebt. Zwischen „Schaut Euch mein Frühstück von heute an!“-Nachrichten und „Ich hasse meinen Chef!“-Tweets taucht da ein Foto auf, das meine Aufmerksamkeit für sich gewinnt.

Darauf: Eine mitgenommen aussehende Cowboy-Puppe. Das Hemd etwas zerfetzt, das Gesicht voller Ruß. „Hilfe!“, steht unter dem Foto des Kameraden aus „Toy Story“. Weiter heißt es: „Ich bin aus einem Auto gefallen und wurde am Straßenrand aufgegabelt. Kennt jemand meinen Besitzer?“

Weitere Twitter-Nachrichten folgen: „Auf meiner linken Stiefelsohle steht 'Max'“ „Ich wurde wenige Kilometer vor Aachen entdeckt!“ „Bitte retweeten!“ Diese Meldungen tauchen dann immer wieder in meiner Timeline auf. Mehr und mehr Leute wiederholen die Nachricht. Sie hoffen, dass der Besitzer des Cowboys sie liest. So zieht sich das durch den ganzen Tag. Dann und wann auch Antworten: „War das auf der B57?“ „Wann hast du 'Woody' gefunden?“ Und von der anderen Seite aus: „Und dein Sohn heißt wirklich Max?“ „Ich bin heute Abend mit dem Cowboy im Extrablatt!“

Am Ende des Tages: Ein Foto des zerzausten Cowboys, fest umschlungen von den Armen eines glücklich dreinblickenden Buben. Hashtag „Danke“ steht da.

Sprecherin: Alexa Christ