Nein zur Plastiktüte

Am Domplatz in Köln sitzt er neben mir auf den Stufen. Er erzählt, dass er aus Peru ist, zu Weihnachten zu Hause war. Er blickt umher: „Was fällt dir auf?“ Ich gucke, der Platz ist voller Menschen, die surfen, telefonieren, reden oder eilig unterwegs sind. „In Deutschland - in der Stadt - trägt jeder Mensch eine Plastiktüte. Die Deutschen müssen ständig einkaufen. Bei uns siehst du das nicht. Zuletzt habe ich gesehen, wie sich jemand einen Einkaufskorb gekauft hat“, erzählt er. „Der wurde auch in eine Tüte gepackt.“ Er lacht.

Seither achte ich darauf. Im Geschäft werde ich nicht mehr gefragt, ob ich eine Tüte möchte. Ruckzuck wird meine Ware gleich eingepackt. „Wir müssen das so machen“, erklärt mir eine Verkäuferin. Die Tüte scheint den Einkauf erst perfekt zu machen.

Seit langem ist bekannt, dass Plastiktüten für viele Tiere den sicheren Tod bedeuten. Etwa acht Milliarden Plastiktüten landen jedes Jahr im Meer, allein aus der EU. Vögel, Meeressäuger, Schildkröten und Fische verfangen sich in ihnen oder fressen sie.

Im letzten Jahr wurde endlich ein Gesetz auf den Weg gebracht, um die Zahl der Tüten zu reduzieren. Verwirklicht werden sollen die Ziele bis zum Jahr 2019. Wem das zulange dauert, der kann gleich heute anfangen. Umherfliegende Plastiktüten aufheben und entsorgen und im Geschäft das Wort sagen, das wir nicht umsonst schon sehr früh deutlich aussprechen können: „nein“. Keine Tüte, bitte!

Sprecherin: Alexa Christ