Beim Aufstehen schon zu spät

Der Wecker klingelt und ich bin schon zu spät dran. Gefühlt zumindest. Beim Zähneputzen startet meine innere To-Do-Liste einen bedrohlichen Angriff. Einen Kampf zwischen heutigem Zeitkontingent und Machbarkeit aller Aufgaben innerhalb von 8,5 Stunden.

Ich finde To-Do-Apps ja wirklich klasse. Nichts wird vergessen und alles wird geschafft... irgendwann zumindest. Priorität 1, Priorität 2, Priorität „Unwichtig“. Wie viel Zeit ich schon mit dieser App verbracht habe und was ich in der Zeit nun wirklich hätte schaffen können, steht in den Sternen.

Versteht mich bitte nicht falsch, dies ist kein Angriff auf To-Do Apps, die finde ich klasse. Was ich aber heute wieder merke, ist dass ich da eine kleine App habe, die mich so fordert, wie kaum eine andere. Die so tief in alle Bereiche des Lebens dringt, dass ich versucht bin „Luftholen und Entspannen“ als täglich wiederkehrende Aufgabe einzutragen. Schade, dass ich gerade das aus dem Blick verloren habe.

So. Einmal durchatmen und ein wenig zur Ruhe kommen. Was ist mir wirklich wichtig? Worauf kann ich mich fokussieren?

Es gibt Tage, die mich erschlagen und an denen ich denke, dass ich es nicht schaffen kann. Jesus sagt: „Sorgt euch nicht um morgen. Der morgige Tag wird für sich selber sorgen.“ Sehr weise. Also: locker bleiben, eins nach dem andern tun. Alles andere ergibt sich.

Und die App bleibt für heute geschlossen.