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Kirche in 1Live | 19.11.2015 | floatend Uhr
Rukiye ist keine Bedrohung
Neulich habe ich Rukiye kennengelernt. Sie ist Muslima und will - oh Wunder - weder das Abendland bedrohen noch islamisieren. Sie ist hier geboren und aufgewachsen und lebt ihren Glauben, genauso wie ich das mit meinem tue. Rukiye macht das so gut und so viel wie sie davon verstanden hat. Sie lebt nach den Regeln des Islam. Dazu gehört für sie seit einigen Jahren das Kopftuch und dazu gehört es fünfmal am Tag zu beten. Sie tut das aus freier Überzeugung für sich und für ihren Gott, den sie Allah nennt, der aber wahrscheinlich der gleiche ist wie meiner, als Christ.
Ich fand es total unterhaltsam und spannend mit ihr herauszufinden, was die Unterschiede bei unseren Religionen sind und was die Gemeinsamkeiten. Stichwort: Achtsamkeit, Liebe und auch die Sehnsucht nach Frieden. Mit Rukiye zu sprechen – auf Augenhöhe und mit Respekt – das hat meinen Horizont erweitert.
Natürlich gibt es auch viele Dinge, die Christen wie mich im Glauben und in der Lebensführung von den muslimischen Gläubigen unterscheiden. Keine Frage. Aber am Ende verbindet uns doch die Beziehung zu Gott, der eigentlich nur will, dass wir Menschen mit Achtung voreinander und friedlich miteinander leben. Und da ist nun wirklich nichts Bedrohliches dran. Mein Tipp deshalb an alle „besorgten Bürger“: Sprecht doch mal mit Muslimen! Und nicht nur über sie!
Martin Kürble, Düsseldorf
