Der Übersetzer

Das Internet ist voll von Fotos, auf denen Touristen ihre Schnappschüsse mit lustigen Übersetzungsfehlern in ihrem Urlaubsland veröffentlichen. Da wird „Livemusik“ gerne mal mit „lebender Musik“ übersetzt oder ein „Fruit Shake“ als „Fruchterschütterung“ angepriesen. Das mag witzig sein, bei einem ernsthaften Anliegen eines Texters oder des Autors ist das aber eher nicht von Vorteil. Deshalb ist es ratsam, dass der Übersetzer einschätzen kann, wie der Autor selbst so tickt. Außerdem muss man mit dem Thema vertraut sein. Übersetzungen sollen Menschen helfen, komplizierte Sachverhalte besser zu verstehen.

Da sind wir direkt beim Glauben an Gott. Den finde ich manchmal schon sehr kompliziert bis unglaublich. Gott selbst hat mit einem Übersetzer gearbeitet, könnte man sagen. An Weihnachten kam er als Baby auf diese Welt. Und Jesus hat zu seinen Lebzeiten definitiv so einiges zu übersetzen gehabt. Dabei hat er Worte benutzt, aber vor allem durch sein Leben selbst übersetzt. Die einen haben sich diese Übersetzung von Gott zu Herzen genommen, anderen war es komplett egal und wieder andere haben die menschgewordene Übersetzung Gottes als Feindbild Nummer 1 angesehen. Das ist heute nicht anders.

Denn seine Übersetzung war so verblüffend einfach, ja fast banal, vielleicht auch naiv: So wie ich Gott durch Jesus verstanden habe, geht es um Liebe. Um Liebe, die uns Menschen gut tut. Und die wir als Übersetzungshelfer weitergeben dürfen. An unsere Mitmenschen. Durch Worte und Taten.

Sprecher: Daniel Schneider