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Kirche in 1Live | 18.05.2016 | floatend Uhr
Mal besser nichts gesagt…
Ich shoppe gerne online: Riesenauswahl und alles nach Hause geliefert. Kein Gedränge, kein Anprobieren in engen Kabinen, keine Schlange an der Kasse. Aber neulich war ich mal wieder offline einkaufen. In der Stadt, an einem Samstagnachmittag. Weil ich in dem Klamottenladen noch nie war, habe ich am Eingang erstmal geguckt, was wo ist. Und dann rein ins Gewühl. Mitten im Gedränge bleibt vor mir plötzlich eine Frau stehen. Ich merke es leider zu spät und rempele sie leicht von hinten an. Hoppla! Als sie sich kurz umdreht sage ich freundlich „Entschuldigung“ und denke eigentlich, dass damit die Sache erledigt ist. Ist sie aber nicht. Als Antwort kommt nämlich: „Sie schon wieder. Erst stehen sie am Eingang im Weg rum und jetzt treten sie mir auch noch in der Hacken.“ Wums. Damit habe ich nicht gerechnet. Das ist auch nicht lustig gemeint. Das ist leider zu hören. Ich habe ihr dann geraten, dass sie sich doch mal entspannen solle. Aber sie meint, dass sie entspannt sei. O, mein Gott, wie ist die denn, wenn sie mal nicht entspannt ist. Das sage ich aber nicht, das denke ich nur. Gesagt habe ich, dass man das jetzt nicht so merken könnte. Woraufhin sie „Unverschämtheit“ sagt und ich noch erwidere, dass ich das auch grade gedacht habe. Ende der Unterhaltung. Da ist echt in dieser Begegnung was schief gelaufen. Ich habe das zwischendurch tatsächlich auch gemerkt, aber ich konnte es einfach nicht mehr stoppen. Manchmal ist es besser nichts zu sagen. Den nächsten Kommentar einfach runterschlucken. Weil eben doch oft ein Wort das andere ergibt ohne dass es dadurch besser wird. Einfach mal öfter entspannen und …. nichts sagen.
Martin Kürble, Düsseldorf
