Inklusion

Inklusion ist das Stichwort. Viele von meinen Freunden sind Lehrer. Und an ihren Schulen wird gerade alles auf Inklusion umgerüstet. Aber was bedeutet Inklusion eigentlich genau für die Schulen? Seit 2008 ist der gemeinsame Unterricht von Schülern mit und ohne Behinderung rechtlich verpflichtend. Und mit „gemeinsamem Unterricht“ sind hier keine Modelle gemeint, in denen es extra Klassen für die behinderten Kinder gibt. Nein, wenn man Inklusion richtig ernst nimmt, dann heißt das: Alle lernen zusammen in einer Klasse. Das macht nämlich was aus, ob man mit Menschen, die eine Behinderung haben, den Alltag teilt oder nicht.

Komisch eigentlich, dass wir erst jetzt soweit sind, Inklusion ernst zu nehmen. Hier im „christlichen Abendland“, wie das immer so schön heißt. Jesus jedenfalls hat sich selbst immer besonders an die gerichtet, die durch Krankheit von der Gemeinschaft ausgeschlossen waren. Er wollte, dass auch die Behinderten ganz selbstverständlich dazu gehören – und er hat dafür gesorgt, dass diese Inklusion funktioniert, wenn man so will. In der Bibel heißt es zum Beispiel, dass die Menschen ein ganzes Dach abgedeckt haben, damit ein gelähmter Mann zu Jesus kommen kann.

Wenn ich meine Lehrerfreunde erzählen höre, dann merke ich, dass denen das richtig wichtig ist, dass an ihrer Schule keiner draußen bleiben muss und dass Schüler schon früh lernen, dass Verschiedenheit das Leben so bunt macht. Deshalb hoffe ich, dass die Politik das Thema ernst nimmt. Dass die Lehrerinnen und Lehrer stärker für inklusiven Unterricht ausgebildet werden und dass die Schulen Gelder bekommen, um entsprechend umgebaut zu werden. Und dass wir alle unsere Scheuklappen absetzen und merken, dass es total normal ist, verschieden zu sein.

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