An Grenzen stoßen

Da sitzt sie nun vor mir und weint. Ich habe mich mit meiner Freundin Jana zum Mittagessen getroffen und dann platzt es aus ihr raus: Jana erzählt von einem Projekt bei der Arbeit, das sie schon lange geplant hat und für das sie über die letzten Jahre ohne Ende geackert hat. Doch jetzt muss sie sich eingestehen: Das Projekt wird scheitern, sie wird’s nicht schaffen. Ich kenne Jana schon lange und weiß, wie viel Energie und Mühe sie da rein gesteckt hat. Sie sagt, am schlimmsten ist, dass sie zum ersten Mal in ihrem Leben etwas nicht schafft. Sie hat das Gefühl, da hat nicht nur ein Projekt nicht funktioniert, da ist sie selbst gescheitert.

In solchen Momenten kann man dann echt nicht ankommen mit so Poesiealbum-Sprüchen: „Und wenn du glaubst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her.“ Das hat vielleicht funktioniert, als mit sieben der Goldfisch gestorben ist, aber das klappt nicht mehr bei Krisen mit Anfang 30. Da müssen schon andere Geschütze aufgefahren werden. In der Bibel heißt es: „Das geknickte Rohr zerbricht er nicht und den glimmenden Docht löscht er nicht aus“. Damit ist Jesus gemeint. Er sieht unser persönliches Kämpfen und Scheitern. Er weiß, dass wir Menschen manchmal Fehler machen oder uns zu viel vornehmen. Aber er gibt die Hoffnung in uns deshalb noch lange nicht auf. Jesus glaubt an uns – an mich und dich und an Jana, wenn sie meint, gescheitert zu sein.

Das Motto ist: Bei Jesus gibt es keine hoffnungslosen Fälle! Ich finde, das ist eine schöne Einsicht. Und ich wünsche mir für Jana, dass sie genau das spüren wird und ihren Weg weitergeht.

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