Artig leben

Ich bin traurig. Denn ich stehe am Grab eines guten Freundes. Tot. Ganz plötzlich und unerwartet. Warum er? Nie habe ich einen so fröhlichen und lebensglücklichen Menschen erlebt. Er hätte es verdient gehabt, noch lange zu leben. Ich denke zurück an die letzten Begegnungen, unser erstes Treffen und an die vielen Momente, die wir gemeinsam erleben durften. Er hat so positiv auf das Leben geblickt, dass wir uns alle anstecken ließen von seinem Optimismus und seiner Art, das Leben zu lieben.

„Wie misst man eigentlich ein erfülltes Leben?“, frage ich mich, als wir den Friedhof verlassen. Von meinem verstorbenen Freund habe ich gelernt, dass das Leben schön ist, wenn du das machen darfst, was dein und das Herz der anderen erfüllt. Wenn es ihnen Freude macht, wie du lebst und was du tust. Und das will ich auch: Ein Leben führen, dass anderen und mir Freude macht und das bereichert. Und dabei fühle ich mich nicht allein, sondern vertraue auf Gott. Denn er ist für mich der Schöpfer. Derjenige, der mir Fähigkeiten geschenkt hat, die es ermöglichen, auf eine Art zu leben, die meine Familie, meine Freunde, Kollegen und andere bereichert und beschenkt.

Ich bin tieftraurig über den Verlust eines wunderbaren Menschen, aber die bewusste Erinnerung an ihn gibt mir neue Hoffnung. Und der Glaube an einen Gott, der nicht nur Leben schenkt, sondern auch in Trauer und Tod an meiner Seite ist.