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Kirche in 1Live | 11.04.2017 | floatend Uhr
Paradiesapfel
Letzten Donnerstag hat er wieder bei mir geklingelt.
Donnerstags fährt Gott nämlich immer in die Stadt zum Einkaufen.
Und dann macht er einen Zwischenstopp.
Wir trinken eine Tasse Kaffee und reden über ihn, mich und die Welt.
„Guck mal, was ich dir vom Markt mitgebracht habe“, sagt Gott und hält mir einen knallroten Apfel hin. „Sieht der nicht paradiesisch aus?“
Apfel? Paradies? Mir kommt die Geschichte von Adam und Eva in den Sinn: Wie die beiden vom Baum der Erkenntnis essen. Obwohl sie es nicht durften.
Will Gott mich etwa hinters Licht führen?
„Worauf willst du hinaus?“ frage ich zögerlich. „Findest du, dass es mir an einer bestimmten Erkenntnis fehlt?“
Er lächelt. „Eigentlich nicht. Aber wo du mich so direkt fragst, irgendwie doch.“
„Nämlich an welcher?“
„Na ja“, sagt Gott, „ich wünsche mir, dass du dein Misstrauen ablegst und mir einfach vertraust. Das wäre eine gute Erkenntnis! Sie würde dir das Leben leichter machen. Übrigens nicht nur im Umgang mit mir.“
Ich werde so rot wie der Apfel in Gottes Hand. Und nur, um irgendetwas zu sagen, frage ich: „Und dazu hast du mir den Apfel mitgebracht?“
„Nö“, antwortet er. „Den habe ich dir nur deshalb mitgebracht, weil er lecker schmeckt.
