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Kirche in 1Live | 02.08.2017 | floatend Uhr
Dann kam eine und hat‘s einfach gemacht
Alle sagten; Das geht nicht. Dann kam eine, die wusste das nicht und hat’s einfach gemacht.
So wie zum Beispiel Selina Juul. Die war 13 als sie von Moskau nach Kopenhagen kam – aus einem Land mit Lebensmittelknappheit in eines mit Überangebot. Juul war „überwältigt von den vollen Regalen“ und erschrocken über die Wegwerfmentalität im Westen.
Nur; als Zugezogene wusste sie anscheinend nicht, dass es eh keinen Sinn macht, sich zu engagieren. Und sie engagierte sich … Vor neun Jahren startete sie ihre Kampagne „Stopp wasting food“. Nach zwei Wochen war sie in den Nachrichten. Ihre Seite wurde millionenfach angeklickt. Und: Nach fünf Jahren hatten sich die Lebensmittelabfälle um ein Viertel reduziert - ein Wahnsinnserfolg.
Die Aktivistin wirbt mit ganz praktischen Tipps für den bewussten Umgang. Sie macht morgens ein Foto vom Inhalt ihren Kühlschranks, um abends gezielt einzukaufen. Sie kauft einzelne Bananen, weil die immer liegen bleiben, sie nimmt den Einkaufskorb, um nicht zuviel einzuladen.
Dänemark gilt heute als Vorreiter im Kampf gegen die Lebensmittelverschwendung. Längst haben sich Initiativen und Apps gebildet. Juul ist gefragte Gesprächspartnerin bei Kongressen.
Weltweit landet ein Drittel unseres Essens im Müll, mehr als die Hälfte davon stammt von privaten Haushalten. Würden die verschwendeten Lebensmittel weitergegeben, würden alle Hungernden satt. Aber wie soll das gehen? Wahrscheinlich gar nicht. Oder ...Wenn eine kommt, die das noch nicht weiß - und es einfach angeht.
Quelle: Zu gut für die Tonne. ARTE, 21.06.2017, 19.40- 20.15 Uhr
