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Kirche in 1Live | 17.08.2017 | floatend Uhr
Mittendrin
Habe ich mir da echt die Haare schwarz gefärbt? Ich starre auf ein Foto das ich vor zehn Jahren bei Fotolog hochgeladen habe-sowas wie dem Vorgänger von Instagram. Mein Kommentar unter dem Bild: Folgt ihr mal der Masse, ich folge meinem Geschmack. Was für ein Blödsinn! Hoffentlich sieht das niemand mehr ….
Zu dem Zeitpunkt haben sich alle die Haare schwarz gefärbt. Klar, das hätte ich damals niemals zugegeben. Ich wollte die Welt verändern. Dazu muss man radikal und unangepasst sein. Der Mainstream der passte dazu irgendwie nicht! Warum eigentlich nicht? Warum hat die Mitte so ein Image Problem? Egal ob politisch oder gesellschaftlich? Warum wird sie immer als beliebig abgestempelt?
Dabei ist doch gar nicht so einfach, in der Mitte zu stehen. Ich muss mich ständig mit Meinungen am Rand auseinandersetzen, Konflikte aushalten und Kompromisse schließen. Wer in der Mitte steht, muss im Kollektiv denken können und darf den Blick für das große Ganze nicht verlieren. Nur Leute in der Mitte können mit allen ins Gespräch zu kommen, Vorurteile ausräumen und Gemeinsamkeiten aufzeigen. Vor allem kann die Mitte was bewegen. Denn der Mainstream erreicht die Masse und wo viele Menschen sind, ist auch viel Potential was zu verändern. Ich feier die Mitte und zähle mich ab heute bewusst dazu. Denn die Welt verändern will ich immer noch. Auch ohne schwarze Haare.