Videobeweis

Im Fußball gibt es ja jetzt den Videobeweis. Wenn die Schiris mit ihren Händen ein Rechteck in die Luft zeichnen – bitten sie so um Hilfe , weil sie sich nicht sicher sind. Das Spiel wird unterbrochen, die Situation wird analysiert, dann evtl. eine Entscheidung korrigiert und weiter geht’s.Das gibt’s in anderen Sportarten schon länger und beim Fußball wird gerade ordentlich darüber diskutiert.

So ein Videobewies wäre auch im Leben an sich mal ganz interessant. Einen Videoschiedsrichter spontan auf die Alltagsaktionen drauf gucken lassen und fragen, ob dieses oder jenes wirklich so oder so war. Gott zum Beispiel! Einfach mal schnell ´Stop´ drücken, zurückspulen, nochmal nachsehen und dann entscheidet Gott als Schiedsrichter, wie es weitergeht. Das würde vielleicht deutlich mehr richtige Entscheidungen in meinem Leben bedeuten, aber dadurch würde auch, wie beim Fußball auch, der komplette Rhythmus des Spiels und des Lebens ins Stocken geraten.

Keine gute Idee! Wenn ich bete, bitte ich Gott schon darum, mir bei meinen Entscheidungen zu helfen. Aber ich glaube, Gott ist kein Videoschiedsrichter. Er sitzt nicht irgendwo abseits des Platzes und nickt zustimmend, wenn eine Entscheidung richtig war oder runzelt die Stirn, wenn ich danebenlag. Nein, ich glaube: Gott steht neben mir auf dem Platz. Mit ihm kann ich einen Doppelpass spielen. Wenn das Leben dann aber doch scheinbar Foul spielt oder ich verkalkuliere, dann pfeift Gott nicht ab und zeichnet ein Rechteck in die Luft - dann höre ich von ihm eher direkt neben mir ein aufmunterndes ´Kopf hoch! Weiter geht’s!“.