U18 Wahl

Sonntag ist Bundestagswahl. Für mich ein super wichtiger Termin. Meine Stimme zählt und nur so kann ich mitbestimmen, wies mit Deutschland weitergeht. Aber wenn ich dran denke, wer so alles wählen geht oder eher gesagt nicht wählen gehen darf, regt mich das auf.

In Deutschland musst Du mindestens 18 Jahre alt sein, um wählen gehen zu dürfen. Und warum? Keine Ahnung. Wenn ich mir angucke, welche Altersschrauben in den letzten Jahren runtergedreht wurden, krieg ich erst Recht die Krise. Junge Menschen dürfen mit 16 ihre Ausbildungsverträge selbstständig unterschreiben, sich mit 17 hinters Steuer setzen und niemand muss mehr 18 sein, um mit einem Studium anfangen zu dürfen. Und das ist auch gut so.

Ich arbeite für die KSJ (also die Katholische Studierende Jugend), das ist n Jugendverband der katholischen Kirche, der hauptsächlich für Schülerinnen und Schülern da ist. Und unser Grundprinzip lautet „Jugend leitet Jugend“. Uns ist es wichtig, dass die Mitglieder schon möglichst früh Verantwortung übernehmen und auf allen Ebenen mitbestimmen dürfen. Dafür muss und soll niemand 18 sein. Wie viel Kompetenz würden wir verschwenden, wenn das so wär? Bei uns zählt jede Stimme und ist super wichtig.

Kann das nicht auch bei der Bundestagswahl so sein? Wovor haben die Politikerinnen und Politiker denn Angst?

Die Kompetenz zu wählen und damit in Deutschland mitbestimmen zu dürfen kriegt man nicht, wenn 18 Kerzen auf der Torte brennen, sondern wenn ich früh lerne mit Verantwortung umzugehen und Chancen habe, meine Stimme gehört werden zu lassen. Jede Stimme zählt und soll zählen dürfen.

Nächste Woche mag es noch eine Wahl ab 18 geben, aber es ist an der Zeit das zu ändern und jungen Menschen mehr Gehör zu schenken.

Julia Kösters

Köln