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Kirche in 1Live | 05.12.2017 | floatend Uhr
Advent
Ich lebe ein Leben mit viel Würde. Und viel Könnte und Müsste und Sollte.
Eigentlich bin ich ganz anders, ich komme nur so selten dazu.
Und jetzt ist ja erstmal Advent, … Advent, ein Lichtlein brennt,
und alles rennt.
Ich auch. Und die Zeit sowieso. Zwischen Glühweinständen und Weihnachtsfeiern
geht sie mir verloren, zerrinnt mir zwischen den Händen, während ich bis über beide Ohren im Jahresabschluss stecke.
Eigentlich bin ich ganz anders, ich komme nur so selten dazu. Eigentlich bin ich weicher und echter und mein Leben ist reicher und ich bin gerechter mit anderen und mit mir selbst.
Und jetzt ist ja Advent, und da denk ich jedes Mal, dass es anders werden soll. Bisher hat das nicht so geklappt, der Kalender voll, der Akku leer, und das nach nur knapp einer Woche.
Advent, Advent, und alles rennt. Und dabei ist vielleicht eher die Zeit
zum langsamer Gehen, zum Stehen bleiben und Sitzen und Warten, denn Advent heißt Ankunft. Und gemeint ist nicht der Bus, der mich zur Arbeit bringt, zur Schule, wo mein Patenkind den Josef singt, gemeint bin nicht ich, sondern Jesus.
Er kommt. Ganz von allein. Jetzt ist ja Advent. Und ich setz mich hin.
Warte ab und trinke Tee, und tue nichts. Und stelle fest, dass ich
eigentlich ganz anders bin, und dass mir das gut steht.
Und merk mit einem Mal: Der, auf den ich warte – der ist schon lange da.