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Kirche in 1Live | 05.05.2018 | floatend Uhr
Studenten ins Pflegeheim?
In meiner Abizeit habe ich mal im Pflegeheim gearbeitet. Gut, ich war nur eine Aushilfe und ich habe nur Teller gewaschen und nicht Bewohner gepflegt. Aber: selbst von der Küche aus habe ich viel mitgekriegt wie es da so zugeht. Ich habe Pflegerinnen und Pfleger gesehen die krassen Einsatz leisten und ihr Bestes geben. Da hab ich riesen Respekt vor. Und trotzdem: Viele Bewohner fühlen sich einsam.
Daran musste ich denken, als vor kurzem eine Umfrage bei mir an der Uni gemacht wurde. Die Idee, um die es geht, hatte ich vorher schon mal gehört und ich finde, die ist ganz schön abgefahren.
Studenten teilen sich Wohnraum in Pflegeheimen mit… Rentnern. Ganz klar, die Idee gibt´s erst einmal aus Kostengründen. Für Studenten sind bezahlbare Wohnungen knapp. Doch diese Idee hätte halt auch einen Nebeneffekt: Mehr Gemeinschaft und Generationen-Austausch. Erschwingliche Wohnungen und ein Mittel gegen die Einsamkeit der Bewohner: klingt doch voll nach ner Win-Win-Situation.
Aus meiner Küchenerfahrung weiß ich: Das würde vielen Bewohnern total gut tun. Aber als ich gefragt wurde, ob ich mir das selber vorstellen könnte, habe ich gemerkt, dass es dann praktisch doch nicht so einfach ist: das Studentenleben ist ja doch etwas anders aufgestellt als das Leben von Leuten im Pflegeheim. Ob ich das selber tun würde? Weiß ich ehrlich nicht. Aber ich habe riesen Respekt vor allen Studenten, die sich auf so etwas einlassen. Sie würden während ihres Studiums-ganz nebenbei- ein Stück Einsamkeit in der Welt kleiner machen.
Simon Zalandauskas, Detmold
