Angeber

Die Bibel ist ein Buch voller nerviger Typen. Josef zum Beispiel. Der war Teenager und war ein Angeber vor dem Herrn. Er hatte viele ältere Brüder und war zu allem Überfluss auch noch der Lieblingssohn seines Vaters. Und das ließ er bei jeder Gelegenheit raushängen. Zum Beispiel, wenn er von seinen Träumen erzählte. Die hatten alle dasselbe Schema: Josef war der King und alle anderen haben sich vor ihm verbeugt.

Irgendwann riss den Brüdern der Geduldsfaden. Sie schmiedeten einen fiesen Plan und verscherbeln ihn über Umwege als Sklave nach Ägypten. Selbst schuld. Oder doch nicht? In Ägypten hat er sich dann hochgearbeitet, wurde durch eine Intrige wieder ins Gefängnis geworfen und wurde dann schlussendlich zu einem der mächtigsten Menschen im Land. Er war angesehen und beliebt, muss also ehrlich und fair gearbeitet haben. Wahrscheinlich war er immer noch ein kleiner Angeber.

Das wirklich spannende an der Story ist für mich ein Satz, der mitten in der Geschichte steht: ´Aber Gott war an Josefs Seite´. Nicht erst, als er in Ägypten eine große Nummer war, sondern schon vorher. Als jeder andere genervt war, weil Josef so ein Großkotz war und als er von seinen Brüdern verschleppt wurde. Gott war an seiner Seite. Und zwar nicht, weil er alles toll fand, was Josef so angestellt hat, sondern weil Gott für uns Menschen ist. Für Angeber, für Angsthasen und für Menschen, die Macht haben und diese nicht missbrauchen.

Sprecher: Daniel Schneider