Schmetterling

Manchmal fühle ich mich, als wäre ich ein kleiner Schmetterling. „Wie bitte?!“ denkt ihr jetzt vielleicht. Aber naja, so fühle ich mich halt manchmal.

Ziemlich fragil und verletzlich. Und ich ertappe mich dabei, wie ich mir selbst um die kleinsten Windböen Sorgen mache.

Ich schätze, ich habe einfach ein empfindliches Naturell.

Und das ist ziemlich anstrengend, denn das Leben ist aufregend und ich wohn' in einer Großstadt.

Anstrengend sind auch die ganzen Ratschläge von Familie und Freunden zu hören.

„Stelle dich nicht so an. Sei nicht so ein Mimöschen. Sei doch nicht so sensibel!“

Letzteren Ratschlag finde ich am besten: wenn man sensibel ist, einfach aufhören so zu sein. Ist ne fantastische Lösung. Das ich da nicht selbst drauf gekommen bin! Genial.

Vor allem als junger Mensch strengst Du dich dann doppelt an und versuchst mit aller Kraft irgendwas zu sein, was Du gar nicht bist. Und das ist echt ungesund. Jahrelang hab ich mich verstellt, bis ich mal Leute getroffen hab, denen das ziemlich egal ist.

Die mit Introvertiertheit umgehen können und einen nicht sofort wegen jeder Kleinigkeit ein Weichei nennen.

Solche Leute kennenzulernen tat mir sehr gut.

Und siehe da, plötzlich ist es völlig okay ein Schmetterling zu sein. Bei Leuten, die nicht um sich schlagen, hast Du als Schmetterling echt wenig zu befürchten und kannst dich entspannt niederlassen.

Außerdem sollen Schmetterlinge ja angeblich mit einem Flügelschlag hier Tornados auf der anderen Seite der Welt auslösen können.

So ganz als Metapher finde ich das einen schönen Gedanken. Und schreibe weiter kleine Schmetterlings-Texte.

Freddie Brumm, Düsseldorf.