Einseitige Liebe

Ich hab mich unsterblich verliebt. Ausgerechnet in einen Arbeitskollegen. Jedes mal, wenn wir uns in der Firma über den Weg laufen, fängt mein Herz an zu rasen.

Ich male mir aus, wie das mit uns beiden wäre. Wie wir gemeinsam die Welt entdecken. Wie wir zusammen lachen. Wie wir uns zum ersten Mal küssen. Ich schwebe wie auf Wolke sieben.

Vor einer Woche hab ich ihn angesprochen und wir sind ins Bistro auf einen Kaffee. Ich hab ihm in die Augen gesehen – und irgendwann all meinen Mut zusammen genommen. Hab ihm gesagt, dass ich immer an ihn denken muss und, ganz ehrlich, dass ich mich in ihn verliebt hab. Erst war er total erstaunt. Damit hatte er nicht gerechnet. Dann hat er gesagt, dass er mich total nett findet. Und dann kam der Satz, der alles verändert hat: Er liebt eine andere.

Seitdem bin ich total down. Alles, was ich mir in meinen schönsten Träumen ausgemalt hab, kann ich vergessen. Daraus wird nichts. Ich könnte mich schwarz ärgern. Hätte ich es ihm doch schon viel eher gesagt! Dann hätte ich mir nicht alles so rosarot ausgemalt.

Jetzt, eine Woche später, tut es immer noch ganz schön weh. Aber ich bin auch ein bisschen stolz auf mich. Denn ich hab mich getraut und bin dabei volles Risiko gegangen. Ich hab meine Gefühle in Worte gefasst und hab es ihm gesagt. Auch auf die Gefahr hin enttäuscht zu werden. Die Liebe meines Lebens hab ich zwar nicht gefunden, dafür aber klare Verhältnisse: jetzt weiß ich immerhin, woran ich bin.

Sprecherin: Alexa Christ