Ausstrahlung

Es gibt so ein paar Läden hier in der Stadt, da habe ich einfach keinen Bock mehr drauf. Das liegt an den Leuten, die da arbeiten. Warum sollte ich da einkaufen, wenn zum Beispiel beim Bäcker Theke putzen und Brötchen sortieren wichtiger ist, als „Guten Tag“ zu sagen. Versteht mich nicht falsch – ich brauche keinen Tusch, wenn ich irgendwo reinkomme. Und klar, kann jeder mal einen schlechten Tag haben oder Stress – aber wenn ich merke, dass Unfreundlichkeit und Missachtung Prinzip sind, dann „nein, danke“. Dann könnt ihr eure Brötchen eben selber essen.

Wie schön ist das dagegen, wenn ich in einen Laden komme, in dem ich merke, dass die Mitarbeiter– trotz Stress – gut gelaunt sind und vielleicht auch gerne zusammenarbeiten. Und ich als Kunde nicht störe, sondern dazu gehöre. Das gibt mir ein ganz anderes Gefühl. Die Ausstrahlung ist einfach eine ganz andere.

Wenn mir so etwas auffällt, dann frage ich mich, was ich eigentlich in meinem Job ausstrahle? Lass ich die Menschen spüren, dass ich lieber am Strand liegen würde? Oder mache ich meinen Job so exzellent und mit positiver Energie und Ausstrahlung wie ich nur kann? Ich glaube, es ist ganz egal, was ich mache. Entscheidend ist, wie ich es mache. Und dann schmeckt selbst so ein Brötchen gleich ganz anders…

Martin Kürble, Düsseldorf