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Kirche in 1Live | 13.04.2019 | floatend Uhr
Der innere Kritiker
Was du nicht willst, was man dir tut, dass füge keinem anderen zu. Gefühlt war das der Standardspruch meiner Erzieherin im Kindergarten. Jeden Morgen im Stuhlkreis hat sie ihn uns eingetrichtert und dabei streng in die Runde geschaut.
Heute würde ich mir und
meiner Generation manchmal gerne eintrichtern: Was du nicht willst, was man dir
tut, dass füge dir nicht selber zu - und dabei natürlich genauso streng gucken
können, wie die Erzieherin damals.
Denn wir alle kennen ihn
doch: Den inneren Kritiker. Die Stimme die ständig fragt, warum ich so wenig
Sport mache, so viel Ungesundes esse, so wenig lese, so viel-ach, die Liste ist
unendlich. Warum höre ich eigentlich auf die Stimme, obwohl sie mir nicht
guttut?
Schon als Kinder begreifen
wir, dass wir aus Fehlern lernen müssen und Selbstreflexion bewahrt uns
sicherlich vor dummen Entscheidungen. Doch mit dem Scheitern meiner Freunde,
gehe ich oft verständnisvoller um, als mit meinem Versagen. Bei ihnen
unterscheide ich zwischen dem, wer sie sind und dem was sie tun. Damit könnte
ich bei mir doch auch mal anfangen. Dem inneren Kritiker vorhalten, dass mir
eine besondere Würde zusteht. Einfach dadurch, dass ich bin. Denn wir alle
tragen diese Würde in uns. Nicht nur durch das Grundgesetz, sondern auch durch
einen Gott, der uns bedingungslos liebt. Der sich über unsere Existenz freut.
Egal ob wir abhängen, durchhängen oder mal wieder verpennen.
Sein Standardspruch ist
übrigens: Liebe deinen nächsten WIE DICH SELBST.
Sprecherin: Alexa Christ