Präsidenten zum Mond schießen

Präsidenten zum Mond schießen

Stichwort Friday for Future: Als vor 50 Jahren die ersten Astronauten vom Mond zurückgekommen sind, da haben sie gesagt: Mit die krasseste Erfahrung war, die Weltkugel mit so viel Abstand gesehen zu haben, umgeben von der Wüste des Mondes und dem Nichts des Weltalls. Wie unser wunderschöner Planet da aufgehängt ist, so schön und so zerbrechlich. Knapp 50 Jahre später haben das auch Alexander Gerst und die Maus gesagt, nach ihrer Zeit auf der ISS.

Es gibt tatsächlich keinen Planeten B, und auch auf Mond und Mars wird es nicht so gemütlich, dass wir hier einfach alles aufbrauchen sollten. Und ich denk mir, hoffentlich wird Weltraumtourismus bald billig, denn dann könnte man vielleicht so einen Mondflug zum Pflichtprogramm für Präsidenten und Minister machen. Ja, die sollte man erst mal auf den Mond schießen. Die sollen sich von da aus die Welt anschauen und dann reden wir gerne weiter über Klimapolitik und Rüstung.

Der Punkt ist nur: Bis dieser Plan umgesetzt werden kann, haben wir die Karre schätzungsweise längst vor die Wand gefahren. Und überhaupt klingt das mit dem Zummondschießen zwar lustig, mehr aber auch nicht. Kann doch nicht sein, dass man erst zur ISS muss um zu kapieren, dass das hier der Ernstfall ist. Und Präsidenten und Minister sind wichtig, aber die eigentliche Frage lautet: Was kann ich jetzt tun?

Florian Sobetzko, Aachen