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Kirche in 1Live | 23.08.2019 | floatend Uhr
38 Sklaven
38 Sklaven. Ich habe in meinem Leben schon 38 Sklaven für mich arbeiten lassen. Zumindest laut slaveryfootprint.org. Auf der Seite hab ich das mal testen lassen, weil heute der internationale Erinnerungstag an den Sklavenhandel ist.
Und die Zahl 38 finde ich sehr gruselig. Denn ich hab
nichtmal einen aufwendigen Lebensstil! Ich fühle mich schon weird, wenn der
Lieferando-Typ die Treppen zu meiner Wohnung hochläuft und hetze ihm
entgegen.
Eine echt unbequeme Wahrheit: In Deutschland leben wir
gemütlich auf Kosten von
Entwicklungsländern. Hier werden
Menschenrechte geflissentlich ignoriert. Eigentlich sind wir das Land, das sich
entwickeln muss.
Entwickeln wir uns also. Sklavenhandel ist ein Business.
Und ein Business geht Bankrott, wenn es kein Geld mehr macht. Wenn ein Handel,
zum Beispiel ein Supermarkt, also nicht transparent ist - ciao.
Wenn deine Handymarke ihre Bildschirme in China oder
Malaysia herstellen lässt - ciao.
Das
Umstellen ist natürlich sehr stressig. Wir müssen einen Umweg zu einem anderen
Markt machen. Wir müssen minutenlang googlen welche Produkte sicher sind. Ganz
schön nervig.
Aber: Soll sonst alles so bleiben - mit 38 Sklaven?
Mein Vorschlag: Also wie wärs, wenn wir klein
anfangen? Nur mal kurz Sklavenprodukte googlen und sich ein Produkt aussuchen,
auf das wir verzichten, oder von woanders beziehen. Und wenn das geschafft ist,
vielleicht noch eins.
Freddie Brumm, Düsseldorf