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Kirche in 1Live | 07.03.2020 | floatend Uhr
Prepper
Prepper sind Menschen, die sich vorbereiten. Auf ein Jahrhunderthochwasser, einen Blackout, einen Atomkrieg oder eine Seuche und deshalb bunkern Prepper Konservendosen, Teelichter und Wasserkanister im Keller. Vorräte für 14 Tage empfiehlt die Regierung. Aber wer auf Nummer sicher mit dem Überleben gehen will, der bucht ein Wochenende im Survival Camp, damit er im Notfall auch ein Wildschwein im Wald erlegen kann. Ok…wenn es dann noch Wildschweine gibt…oder Wälder…
Auf den Weltuntergang vorbereitet haben sich die Menschen eigentlich immer schon. Früher waren das Erdbeben, Stürme oder Fluten, die das angebliche Ende aller Zeiten bedeutet haben. Heute sind es die Menschen selber.
Aber was wäre denn jetzt
tatsächlich, wenn ich mich vorbereiten sollte? Wenn es hieße, die Zeit läuft
ab? Ehrlich? Dann würde ich mir als erstes beim Schreiben von Texten von meinem
Computer keine besseren Wörter mehr vorschlagen lassen, sondern einfach stur die
Wörter benutzen, die ich für richtig halte. Dann würde ich nicht mehr auf meine
WetterApp gucken, wie das Wetter draußen ist, sondern ans Fenster gehen. Und
überhaupt würde ich nicht mehr länger an meinem Schreibtisch sitzen bleiben,
sondern rausgehen und die Vögel beobachten. Die beste Vorbereitung auf das Ende
ist es, mit dem eigenen Leben anzufangen. Nun glaube ich, ehrlich gesagt, dass
die Tage noch nicht gezählt sind. Aber trotzdem versuche ich heute mit aller
Lust etwas was diesem Tag zu machen.
Martin Kürble, Düsseldorf
